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Lot 1033 - A168 Möbel & Skulpturen - Donnerstag, 27. März 2014, 10.00 Uhr

GROSSE STUTZUHR,

Renaissance, das Werk um 1570 und womöglich von J. METZGER (Jeremias Metzger, 1538 Augsburg ca. 1595), das spätere Gehäuse aus dem 19. Jh. mit Wappen der HERZOGE VON BAYERN, wohl Augsburg oder München.
Bronze und Messing vergoldet. Rechteckiges Gehäuse mit durchbrochenem und von Soldaten und Putten bekröntem Kranz sowie frei stehenden Ecksäulen auf gekehltem Sockel mit girlandenbeschmückten und gequetschten Kugelfüssen. Front mit 2 Zifferblättern für römische Stundenzahlen, Datum und Tage der Monatszeichen mit den diesbezüglichen Heiligen sowie Zodiac-Angaben. Die Letztere ohne Werksverbindung. Verso Zifferblatt mit Figuren für die Planetendarstellungen sowie Aufzugsloch für das Gehwerk. Die eine Seite mit 2 Zifferblättern für den Stundenschlag und Schlagwerksaufzug. Die andere Seite mit feinem, delphinbeschmücktem Zifferblatt für Kontrolle des Viertelstundenschlages. Der Sockel mit Darstellungen der Heiligen Johanna und der Evangelisten. Feines Eisenwerk, von Radunruh auf Pendel umgebaut, mit Schlag auf 2 Glocken. Zu revidieren. 26x18x55,5 cm.

Provenienz: Privatbesitz, Westschweiz. In der Grundstruktur des Bronzegehäuses und der Werkkonstruktion nahezu identische Tischuhren sind abgebildet in: K. Maurice, Die deutsche Räderuhr, München 1976; II, Abb. 152-164. Eine weitere, stammend aus der Sammlung A. Pfingsheim und J. Metzger zugeschrieben, wurde bei Sotheby's London am 3.12.2013 (Katalognr. VI) verkauft. Zwei letzte schliesslich sind Teil der Sammlungen des Metropolitan Museum of Arts in New York sowie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass die Uhren des Metropolitan Museums ein modernes Werk besitzen und die Gussqualität der jeweiligen Gehäuse geringer ist. J. Metzger war einer der bedeutendsten Uhrmacher seiner Epoche. Die um 1564 gefertige Tischuhr, heute im oben erwähnten Wiener Museum, stellte sowohl mit dem hochkomplexen Werk als auch mit der atemberaubenden Qualität des vergoldeten Gehäuses einen eigentlichen Prototyp der Prunk-Uhren in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts dar. Lit.: Burke's Royal Families of the World, London o.J.; I, S. 161 (für die Identifizierung des Wappens). J. Abeler, Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal 2010; S. 382f. (biogr. Angaben - mit dem Hinweis, dass nach 1865 die Firma C. Haas in Wien mehrere Kopien der erwähnten Kaminuhr von 1564 fertigten, diese jedoch mit einfachem Werk).

CHF 25 000 / 45 000 | (€ 25 770 / 46 390)

Verkauft für CHF 22 200 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr