Régence, aus einer Pariser Meisterwerkstatt, um 1725/30.

Buche ausserordentlich fein beschnitzt mit Blumen, Blättern, Kartuschen und Zierfries. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, ganz überpolsterte und jochförmig abschliessende Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen auf geschweiften -stützen. Polychromer, teils ersetzter Tapisseriebezug mit Blumen, Blättern und Maschen mit dekorativem Nagelbeschlag. 70x55x40x106 cm.

Provenienz: - La Vieille Fontaine, Lausanne. - Privatbesitz, Westschweiz. Ein Paar sehr ähnlicher Fauteuils "à la reine" wurde in unserer Dezember-Auktion 2004 (Katalognr. 1113) verkauft. Die hier angebotene Folge besticht durch die skulpturale und meisterhafte Schnitzerei, welche an Reichtum und Imagination kaum zu übertreffen ist. Die markante "coquille symétrique" und die Sockel der Armlehnen sind typisch für die Formensprache der frühen Régence, die nahezu gewagten Schnitzereien an der Zarge mit dem akzentuierten Kordelmuster deuten auf die Verspieltheit des Louis XV hin. Obwohl sie unsigniert ist, muss diese Folge als Meisterarbeit eines bedeutenden Pariser Hofebenisten bezeichnet werden, da "fauteuils d'apparat" von solcher Dimension und Qualität nur für den französischen Hochadel gefertigt wurden. Ein Paar Fauteuils, stammend aus der Sammlung Gilbert de la Rochefoucauld, Duc de la Roche-Guyon, und mit sehr ähnlichen Schnitzereien versehen, wurde bei Sotheby's Monte Carlo am 6.12.1987 (Katalognr. 16) verkauft.