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Lot 1273 - A166 Möbel & Skulpturen - Donnerstag, 19. September 2013, 10.00 Uhr

ZIMMERBRUNNEN "AUX GRIFFONS",

Empire/Biedermeier, wohl von F. WICHMANN (Friedrich Wichmann, wohl 1775-1836), süddeutsch um 1815/25.
Mahagoni und Birke reich beschnitzt mit Greifen sowie teils gefasst, vergoldet und fein eingelegt mit Rautenmuster, Filets und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit geradem, vorkragendem Kranz auf gerader Zarge mit markanten Greifenstützen und eingezogenem Sockel mit je 1 seitlichen Schublade. Verspiegelte Inneneinteilung mit 10 Karyatiden und ovalem Springbrunnen. Vergoldete Bronzebeschläge und -applikationen. Fehlstellen. 137x73x157 cm.

Provenienz: - Ehemals Sammlung der Grossherzöge von Baden. - Privatbesitz, Lugano. Die Abstammung des Friedrich Wichmann, der aus einer Familie von Bildhauern und Tischlern stammte, ist biographisch unpräzis. Wahrscheinlich stammte er aus einer Bildhauerfamilie, die schon 1793 im Kronprinzenpalais tätig war und noch 1826 mit Arbeiten im neuen Pavillon in Charlottenburg auftrat. Seit 1801 firmierte der Händler mit seinem Magazin als Fr. Wichmann u. Comp. unter der Adresse Neue Friedrichstrasse Nr. 1. Als 1830 im Berliner Zeitblatt eine namentliche Aufstellung der hervorragenden Tischler gegeben wurde, war Meubleur Friedrich Wichmann an erster Stelle erwähnt. Laut Anzeige vom 16. Februar 1805 stand "wo man alles zu einem Ameublement Erforderliche fand, vom reichgeziertesten bis zum einfachsten, elegant gearbeitet und vorzüglich schön poliert". Interessenten in und ausser Landes versprach der als Bildhauer ausgebildete Meubleur auch "mit Rath und Zeichnungen aufzuwarten". Obwohl Wichmann 1804/05 eine sehr hohe Anzahl Arbeiter beschäftigte, wurde seine Tätigkeit kaum aktenkundig. Er war eher stark darum bemüht, in den überregionalen Modejournalen erwähnt zu werden und auf diese Weise seinen Absatz ausserhalb der Stadt zu erzielen. Wurde er 1795 noch als vielversprechender junger Bildhauer vorgestellt, war er 10 Jahre später bereits "Kopf einer interessanten Meublen-Fabrik". Es sind heute noch drei Möbel bekannt, die aus Wichmanns enormer Tätigkeit stammen: drei Sekretäre mit Firmenetikette von sehr verschiedener Art und ungewöhnlicher Gestaltung, und für die damalige Berliner Möbelkunst von besonderem Interesse. Lit.: A. Stiegel, Berliner Möbelkunst vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts 2003; S. 187, 360-361.

CHF 25 000 / 45 000 | (€ 25 770 / 46 390)

Verkauft für CHF 31 200 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr