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Lot 3038 - Z35 Schweizer Kunst - Freitag, 06. Dezember 2013, 14.00 Uhr

ALBERT ANKER

(1831 Ins 1910)
Drei Mädchen beim Kränzewinden. 1868.
Öl auf Leinwand
Unten rechts signiert: Anker.
65,5 x 51 cm.

Provenienz: - Sammlung Léon Bertoud (1868). Livre de vente: 18. Mai 1868. - Sammlung Fritz Hochuli. - Privatsammlung Safenwil (1962) . - Schweizer Privatsammlung. Ausstellungen: - Neuchâtel 1968, Catalogue des ouvrages d'art, 1-31.5.1868. - Bern 1960, Albert Anker. Kunstmuseum Bern, 17.9.-11.12.1960. - Martigny 2003/2004, Albert Anker. Fondation Pierre Gianadda Martigny, 19.12.2003-23.5.2004 (verso Etikette). - Japan 2007/2008, Albert Anker. The Bunkamura Museum of Art, Koriyama City Museum of Art, Matsumoto City Museum of Art, Museum Eki Kyoto, 1.12.2007-22.6.2008. - Bern 2010, Albert Anker - Schöne Welt. Kunstmuseum Bern, 7.5-5.9.2010 (verso Etikette). Literatur: - Effinger von Waldegg, Rudolf von: Vortrag an den bernischen Kantonal-Kunstverein, 15.12.1868, Bern 1868, S. 11/12. - Huggler, Max / Wagner, Hugo / Walterskirchen von, Katalin: Albert Anker - Katalog der Gemälde und Ölstudien, Kunstmuseum Bern, Bern 1962, Nr. 92. - Kuthy, Sandor und Bhattacharya-Stettler, Therese: Albert Anker - Werkkatalog der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995, S. 101 Nr. 122 (mit Abb.). - Ausst. Kat. Albert Anker. The Bunkamura Museum of Art, Japan 2007/2008, S. 100, Nr. 50 (mit Abb.). - Ausst. Kat. Albert Anker - Schöne Welten. Kunstmuseum Bern, Bern 7.5.-5.9.2010, S. 171, Kat. Nr. 85 (mit Abb.). Drei junge Mädchen beim Kränzewinden vor einer weiten Landschaft mit dem Neuenburgersee im Hintergrund. Anmutig widmen sich die Mädchen ihrer Aufgabe und vergessen die Welt um sich herum. Eine Idylle, die Albert Anker nicht treffender hätte einfangen können. Aber auch dieser Moment spielt sich vor einem historischen Hintergrund ab, wie Anker ihn zu seiner Zeit erlebte. Im Kanton Bern wurde 1835 die allgemeine Volksschule für Mädchen und Knaben eingeführt und 1864 erstmals Handarbeiten für Mädchen zu einem Schulfach ("Die Lehrmeinung war, dass der Handarbeitsunterricht der physischen, geistigen und bürgerlich-sozialen Natur des Menschen entspreche und sich daher sehr eigne, die Kinder physisch, geistig und sozial zu bilden"(Ausst. Kat. Albert Anker - Schöne Welt, S. 132)). "In ihren Spielen orientierten sich die Kinder stark an den ihnen vorgelebten und durch die ihnen zugeteilten Arbeiten früh eingeübten Rollen. Ihre Spielwelt und ihre Spielmaterialien fanden sie in der Natur: auf dem Land, im Wald oder auch am nahe gelegenen Neuenburgersee. (…) Die Erwartungen und Erziehungsabsichten der Erwachsenen richteten sich auf die Fähigkeiten, welche es brauchte ein guter Bauer oder eine tüchtige Bäuerin zu werden." (Ausst. Kat. Albert Anker - Schöne Welt, S. 124.) So ist auch dieses Gemälde vor dem historisch geprägten Hintergrund zu verstehen, wie Albert Anker am rechten Bildrand mit den beiden Figuren, die auf dem Feld arbeiten, andeutet. Der spielerische Umgang mit der Natur wird somit zur Projektion der ebenfalls ästhetischen Arbeit der älteren Figuren im Hintergrund. Das junge Mädchen, welches mittig mit einem selbstgepflückten Blumenstrauss in der Hand steht, ist zu vergleichen mit dem Gemälde "Erdbeerimareili" aus dem Jahre 1884, heute im Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne (siehe Kuthy / Bhattachariya-Stettler, S. 166, Nr. 323). Ebenfalls vor der Seelandschaft stehend, präsentiert das Mädchen die frischen Früchte, symbolisch für die Schönheit der Natur, und bei genauerer Betrachtung werden auch auf diesem Gemälde zwei erwachsene Figuren erkennbar, die ebenfalls der Feldarbeit nachgehen. Während für die Mädchen Handarbeit ein offizelles Schulfach wurde, durften die Knaben in den Sportunterricht. (Vgl. dazu die "Turnstunde")

CHF 1 500 000 / 2 000 000 | (€ 1 546 390 / 2 061 860)

Verkauft für CHF 1 860 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr