Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3447 - Z34 PostWar & Contemporary - Samstag, 22. Juni 2013, 16.00 Uhr

SERGE POLIAKOFF

(Moskau 1900–1969 Paris)
Composition grise et jaune. 1962.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: Serge Poliakoff.
130 x 97 cm.

Die Authentizität des Werkes wurde von Alexis Poliakoff bestätigt. Das Werk ist unter der Nummer 962104 registriert. Provenienz: Privatsammlung Schweiz. Serge Poliakoff, russisch-französischer Künstler, der sich 1923 in Paris niederlässt und sich vorerst als Musiker (klassischer Gitarrist) einen Namen macht, kommt durch seine Freundschaft mit Wassily Kandinsky und später mit dem Ehepaar Sonia und Robert Delaunay zu seiner eigenen Formen- und Bildsprache. In seinem Werk ist die Farbigkeit von Anfang an losgelöst von einer darstellenden (repräsentativen) Funktion - Farbe steht, wie etwa beim Orphismus der Delaunays, für Dynamik und Emotionalität. Nach ersten Studien in Paris (ab 1927) geht Poliakoff für 2 Jahre an die Slade School of Art in London und kehrt 1937 nach Paris zurück. Gleich danach findet er seine unverkennbare Kompositionstechnik. Es entstehen bald die für ihn typischen Farb-Flächenbilder, seine "Farbakkorde". Der gelernte Musiker kennt dieses Prinzip von der musikalischen Kompositionslehre her: So wie in der "Polyphonie" die Mehrstimmigkeit einer Komposition durch nebeneinanderliegende, selbständige Stimmen bestimmt wird, unterordnen sich in der "Homophonie" die Begleitakkorde einer Hauptstimme. Poliakoff kennt in seinem malerischen Werk beide Prinzipien. In den frühen 50er-Jahren entstehen erste rein monochrome Werke, mit Farbfeldern, die Nuancen einer einzelnen Farbe verdichten. Gleichzeitig experimentiert er aber auch mit dem Nebeneinander vieler unterschiedlicher, sich abgrenzenden Farbfelder, einer sinnlichen, fast wilden Chromatik. Im vorliegenden Werk "Composition grise et jaune", werden beide oben beschriebenen Kompositionstechniken nebeneinandergestellt. Der Dialog zweier Farben ist das vordergründig sichtbare Prinzip dieses Werkes. Das teilweise monochrom gehaltene Gelb liegt im Dialog mit dem wolkig verspielten Grau des ergänzenden Farbfeldes. Die Berührungsgrenzen der beiden Farben sind nicht, wie oft bei Poliakoff, streng trennend, sondern leicht ineinanderfliessend. Es ist nicht übertrieben, Poliakoff als einen Künstler zu bezeichnen, der mit Farben reine, abstrakte "Musik" macht. 1959 und 1964 wird Poliakoff an die "documenta" 2 und 3 nach Kassel eingeladen. 1965 gewinnt er den Hauptpreis an der Biennale in Tokio und gilt somit als ein Hauptvertreter der Klassischen Moderne. Er stirbt 1969 in Paris

CHF 150 000 / 250 000 | (€ 154 640 / 257 730)

Verkauft für CHF 204 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr