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Lot 3409* - Z35 PostWar & Contemporary - Samstag, 07. Dezember 2013, 16.00 Uhr

KAREL APPEL

(Amsterdam 1921–2006 Zürich)
Paysage noir. 1960.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: Appel 1960. Verso auf Keilrahmen betitelt und datiert: paysage noir 1960.
130 x 195 cm.

Die Authentizität des Werkes wurde von der Karel Appel Foundation bestätigt, Amsterdam, 18. Januar 2012. Provenienz: - Galerie Charles Lienhard, Zürich. - Privatbesitz Schweiz. 1921 wird Karel Appel als Sohn eines Frisörs geboren und verbringt seine Jugend im Arbeiterviertel Amsterdams. Auf Wunsch des Vaters erlernt er zunächst den Frisörberuf, bis er sich 1940 entscheidet Kunst an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam zu studieren und drei Jahre später dort seinen Abschluss macht. Weitere drei Jahre später findet seine erste Einzelausstellung im Beerenhuis in Groningen statt, und er nimmt an der Ausstellung Jonge Schilders im Stedelijk Museum in Amsterdam teil. 1948 gründet er zunächst mit Corneille und Contstant die Nederlands Experimentele Groep, die dann im selben Jahr in der neu gegründeten Künstlergruppe CoBrA aufgeht. Zu dieser Zeit ist Karel Appel stark von Picasso, Matisse und Dubuffet beeinflusst, aber auch die Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges prägen sein Weltbild und das der CoBrA. Das Entsetzen über die Greueltaten und die Auswirkungen des Krieges lassen sie zu der Überzeugung kommen, mit der bisherigen Weltanschauung brechen zu müssen. 1950 zieht er nach Paris. Mit der Teilnahme und der Auszeichnung mit dem Grossen Preis der Malerei der Biennale in Sao Paulo 1953 kommt sein internationaler Durchbruch. Im Jahr darauf erhält er auf der Biennale in Venedig den UNESCO Preis und Martha Jackson organisiert seine erste Einzelausstellung in den Staaten. Nach seinem in vieler Augen skandalösem Wandgemälde für das Restaurant des Rathauses von Amsterdam 1949 erhält er 1956 vom Stedelijk Museum den Auftrag für ein Wandgemälde und 1959 folgt eine weitere Anfrage für ein Wandgemälde, im UNESCO-Gebäude in Paris. 1957 reist Appel erstmals nach Amerika und Mexiko. Als jüngster Künstler in der Geschichte wird er 1960 mit dem ersten Preis der Guggenheim International Exhibition ausgezeichnet. Er nimmt an der 2. & 3. Documenta in Kassel teil. 1964 kauft er bei Auxerre das Schloss Molesmes, wo er sich überwiegend der Arbeit an grossen polychromen Reliefs und freistehenden Figuren aus Holz und Polyester widmet. Immer wieder arbeitet Karel Appel mit anderen Künstlern, Musikern und Dichtern zusammen, um seine Kunst mit anderen Künsten zu verbinden. Er bereist Südamerika, Mexiko, Indien, Nepal, Indonesien, Japan und China. 1984 erhält er den Grand Prix du Salon beim XXIX. Salon de Montrouge in Paris. Ende der 1980er Jahre hat er Ateliers in New York, Connecticut, Monaco und in der Toskana und pendelt zwischen Europa und den Staaten. 1999 gründet Appel die Karel Appel Foundation und überträgt sämtliche Rechte an seinem gesamten Oeuvre an sie. Zum Ende seines Lebens hin hält er sich oft in Zürich auf, wo er am 3. Mai 2006 stirbt. Den Einfluss der Art Brut eines Jean Dubuffet erkennt man schon sehr früh in Appels Werk. Seine Bildsprache zeichnet sich durch primitivistisch angelegte Figuren aus, durch einen pastosen Farbauftrag und leuchtende Farben. Zum Ende der 1950er Jahre wendet er sich jedoch zunehmend dem Informel zu und verdrängt Figuratives durch starke Gestik, wodurch er seine geforderte Spontanität wirkungsvoll umsetzt. Dieser Phase ist auch das vorliegende, grossformatige Werk zuzuordnen. Durch den Titel erfährt der Betrachter, dass es sich um eine Landschaft bei Nacht handelt. Die Farben in der linken Bildhälfte lassen Assoziationen zu einer Landschaft zu. Dominiert wird das Werk jedoch durch die schwarzen Flächen, die sich mit expressivem Gestus von rechts nach links zu bewegen scheinen. Die durchschimmernden Farben deuten die abstrahierte Landschaft an, über die sich aber die Nacht legt. Appel wendet sich in diesem Werk ganz vom Figurativen ab und erzeugt durch seine pastosen und dynamisch aufgetragenen Farbfelder eine abstrakte Landschaft, die er effektvoll vor dem Auge des Betrachters zum Leben erweckt.

CHF 140 000 / 240 000 | (€ 144 330 / 247 420)

Verkauft für CHF 132 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr