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Lot 1718 - A174 Silber & Porzellan - Donnerstag, 17. September 2015, 14.00 Uhr

SELTENER HAUSMALER BECHER UND UNTERSCHALE,

Wien, Du Paquier, um 1722-1723. Bemalung Johann Carl Wendelin Anreiter von Zirnfeld.
Bemalt in Eisenrot und Schwarzlot mit einer umlaufenden Flusslandschaft mit Booten, Uferarchitekturen, dazwischen Mienenszene mit Arbeitern am Eingang eines Stollens vor einem Kessel über einem Feuer. Die Unterschale mit einer Flusslandschaft mit Ruinenarchitektur und Figuren, auf der Stirnseite des schwarzen Felsvorsprungs vorne links das Künstlermonogramm 'I.C.W.v.A' in Eisenrot. Jeder Rand mit stilisierter Rollwerkbordüre in Schwarzlot. Dir Rückseite der Unterschale mit zwei ostasiatischen Blumenzweigen. Ritzmarke Z auf der Unterschale. H 7,5 cm, D 13,8 cm.

Provenienz: - Sotheby's London, The Rudolf Just Collection, 11. Dezember 2001, Lot 115. - Schweizer Privatsammlung. Literatur: Rudolf Just, Die frühesten Erzeugnisse Du Paquiers', Keramikfreunde der Schweiz, Mitteilungsblatt 55, 1961, S. 27-33, Taf. IX und X, Abb. 23-26. In der legendären Sammlung Just, 2001 wiederentdeckt und bei Sotheby’s versteigert, befanden sich eine Reihe erlesener Du Paquier Porzellane. Rudolf Just hatte sich schon 1961 in einem Beitrag des Mitteilungsblattes der KFS zu den frühen Erzeugnissen der Manufaktur (siehe Literatur), ausführlich zum Dekor dieses Bechers geäussert und das Monogramm am Fuss des Torbogens auf der Unterschale, als das von Johann Carl Wendelin von Anreiter identifiziert. In einem Brief vom 20. April 1956 an Rudolf Just, so S. Kuhn im Katalogeintrag von 2001, schlug J.G. Hayward vor, das Monogramm beziehe sich wohl eher auf den Auftraggeber des Bechers oder die dargestellte Landschaft. Dennoch bestätige auch er, dass es sich beim Maler um Anreiter halten muss. C. Lehner-Jobst bestätigt 2005 die Malerei des ‘Just Bechers’ als frühes Beispiel Anreiters. (Barockes Porzellan, 2005, S. 108) Zu weiteren zum Teil signierten Stücken auch bei J.F. Hayward, Viennese Porcelain of the Du Paquier Period, London, 1952, Abb. 4b, 5a und 6a; eine Kumme mit ähnlichen Gebäuden, signiert ‘ Ziernfeld’ bei F.H. Hofmann, Notizen zu Anreiter, in: Festschrift zum 60. Geburtstag von E.W. Braun, Anzeiger des Landesmuseums in Troppau, 1930, Bd. II, Nr. 4. Johann Carl Wendelin Anreiter von Zirnfeld (1702) wurde geboren in der Slovakei, in Schemnitz, einem Zentrum für Gold- und Silbermienen. Rudolf Just hatte notiert, dass bereits der Grossvater von Anreiter als Berghauptmann in den Kaiserlichen Eisenerz Minen arbeitete und Anreiters Minenszenen auf diesem Becher darauf Bezug nehmen. Vgl. Mitteilungsblatt der Keramikfreunde der Schweiz, 40, Oktober 1957, S. 23f.

CHF 2 000 / 3 000 | (€ 2 060 / 3 090)

Verkauft für CHF 4 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr