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Lot 1106* - A174 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 17. September 2015, 10.00 Uhr

KOMMODE "A FLEURS",

Louis XV, P. MIGEON (Pierre II bzw. IV Migeon, Meister 1739) zuzuschreiben, Paris um 1750.
Veilchenholz, Amarant und Königsholz gefriest sowie eingelegt mit "bois de bout"; Blumen, Blätter und Zierfries. Geschweifter, allseitig bombierter Korpus mit vorstehenden vorderen Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. In der Mitte gebauchte Front mit 2 Schubladen ohne Traverse. Ausserordentlich reiche, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Mit alter Inventarnr. 656 in roter Tinte. Profilierte "Brèche d'Alep"-Platte. Furnierergänzungen. Marmorplatte mit Riss. 146x62x89 cm.

Provenienz: - Der Überlieferung nach ehemals Sammlung Rothschild, Paris. - J. Kugel, Paris. - Privatsammlung, Dallas. - Aus englischem Besitz. Eine sehr ähnliche Kommode, ebenfalls fein eingelegt mit "bois de bout"-Marketerie und nahezu identischen Bronzebeschlägen, ist Teil der Sammlungen des Musée Louis Vouland in Avignon. Eine weitere ist abgebildet in: S. Mouquin, Pierre IV Migeon, Paris 2001; S. 70 (Abb. 13). Unser Möbel weist die Marketerie "en bois de bout" auf, d. h. im rechten Winkel in Faserrichtung gesägte Furnierblätter. Diese Technik ermöglichte eine nahezu vollendete Präzision des Marketeriebildes aus Blumen, Blättern und Zweigen. Die dunklen Satin- und Rosenholzeinlagen heben sich auf markante Weise vom hellen, gefriesten Fond ab und verleihen dem Gesamtbild eine ausserordentliche Leichtigkeit. Die Signatur Migeon galt als höchstes Gütezeichen seiner Zeit und war Ausdruck einer ganz bestimmten Formgebung und Eleganz. Pierre II Migeon bevorzugte leichte Schweifungen, verbunden mit monochromer Marketerie. Meist verwendete er Veilchenholz, dem er Rosenholz beifügte und für die gesamte Fläche des Möbels benutzte. Die Schlichtheit seiner Stücke deutet auf "recherches décoratives des plus séduisantes" hin, mit feinem Spiel der Maserungen in entgegengesetztem Lauf. Eines der typischen Motive von Migeons Einlegearbeiten war "en papillon", das eine grosse Anzahl seiner Werke schmückt - Kommoden, Encoignuren, Beistellmöbel, Sekretäre und Bureau-Plats. P. II Migeon übernahm 1730 die Werkstatt seines Vaters in der Rue de Charenton in Paris. Die bedeutendsten Aufträge erhielt er von Madame de Pompadour, die den "style Louis XV" am französischen Hof lancierte. Als "marchand-mercier" vertrat er bedeutende Ebenisten wie M. Criaerd, J. Dubois, P. Saunier und C. Topino. In der neuesten Forschung wird er nun als Pierre IV Migeon geführt. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 570-578 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 315/316 (biogr. Angaben). A. Forray-Carlier, Le Mobilier du Musée Carnavalet, Dijon 2000; Nr. 11 (Inventarnr. MB 358 - eine sehr ähnliche Kommode).

CHF 60 000 / 100 000 | (€ 61 860 / 103 090)

Verkauft für CHF 78 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr