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Lot 3025 - A176 Gemälde Alter Meister - Dienstag, 22. März 2016, 14.30 Uhr

AMBROSIUS FRANCKEN d. Ä.

(Herenthals 1544/45–1618 Antwerpen)
Triumph des Christuskindes.
Öl auf Eichenholz.
57,5 × 116 cm.

Gutachten:
Dr. Jaco Rutgers, 8.4.2015.

Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.

Das hier angebotene Gemälde ist ein charakteristisches Spätwerk Ambrosius Franckens d. Ä., das Dr. Jaco Rutgers als ein Meisterwerk des Malers bezeichnet und in die Zeit um 1605-1610 datiert, als Francken bereits ein bedeutender Maler mit hohem Ansehen in Antwerpen war. Die Originalität der Komposition, welche in der Kunstgeschichte eine Rarität zu sein scheint, zeichnet das Werk ebenso aus, wie der feine und für den späten Ambrosius Francken charakteristische fliessende Pinselstrich mit leuchtenden Farben.

Ambrosius Francken d. Ä., der zwischen 1566-1568 in der Werkstatt von Frans Floris (1517-1570) tätig war, liess sich 1573 in Antwerpen nieder, wo er Meister der Lukasgilde wurde. In seinen späteren Werken nach 1600 wurde sein Malstil sehr frei und locker und seine Figuren weich, so beispielsweise in der Zentraltafel der "Gottesmutter als Königin des Himmels, umgeben von Heiligen" von 1608 in der Hubertuskapelle der Sankt Jakobskirche in Antwerpen, welches stilistisch dem hier angebotenen Gemälde sehr nahe steht. Beide weisen eine vielfigurige Komposition mit individualisierten Gesichtszügen auf, die von weich modellierten Wolken umgeben sind. Charakteristisch für Ambrosius Francken d. Ä. sind insbesondere die helmförmigen Frisuren der Engel und weiblichen Heiligen sowie ihre porzellanfigurenartigen Gesichter mit kleinem Mund und grossen Augen.

Bisher sind nur wenige Werke in vergleichbarer Grösse von Ambrosius Francken d. Ä. bekannt, der vor allem als Maler von grossen Altarwerken in Antwerpen und anderenorts in Flandern tätig war. Einige seiner kleinformatigen Werke bleiben noch zu entdecken, insbesondere solche, die in der Vergangenheit irrtümlicherweise Künstlern aus seinem nahen Umfeld zugeschrieben wurden, wie seinen Neffen Frans Francken d. J. (1581-1642) und Hieronymus Francken d. J. (1578-1623), die er beide unterrichtete, oder Hendrik van Balen (1575-1632), der sehr stark vom Oeuvre Ambrosius Franckens d. Ä. beeinflusst wurde.

CHF 80 000 / 120 000 | (€ 82 470 / 123 710)

Verkauft für CHF 102 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr