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Lot 1233* - A178 Möbel & Skulpturen - Donnerstag, 22. September 2016, 10.00 Uhr

PRUNK-BUREAU-PLAT "AUX AIGLES",

Restauration, F. BARDI (Ranieri Bardi, tätig in Florenz zwischen 1820 und 1855) zuzuschreiben, Toskana um 1840/60.
Birke gefriest, profiliert und fein beschnitzt mit kauernden Adlern und Zierfries sowie teils goldgefasst. Rechteckiges, mit braunem, goldgepresstem Leder bezogenes und in profilierten Bronzestab gefasstes Blatt auf gerader, gewulsteter Zarge mit markanten Adlerstützen und zentralem Volutenschaft mit breiter Sockelplatte mit Lorbeerkranzfüssen. Front mit 3 nebeneinander liegenden Schubladen. Gleiche, jedoch blinde Einteilung auf der Rückseite. Ausserordentlich feine Bronzebeschläge und -applikationen in Form von Kartuschen, Blättern und Zierfries. Mit späterer Besitzeretikette eines polnischen Adligen; "Robioneto Biuro 1895 roku MNL Rydrenskich Ola Hrabiegot. Krevty Miescie Kole - Wladystal".
240x100x84 cm.

Provenienz:
- Aus einer Genfer Sammlung.
- Auktion Koller Zürich, 21.6.2002 (Katalognr. 1246).
- Privatsammlung, Monaco.

Imposanter Tisch von hoher Qualität, der aufgrund seiner markanten, ausserordentlich fein gearbeiteten Adlerstützen dem Ebenisten R. Bardi zugeschrieben werden kann. In den "Appartamenti Reali" des Palazzo Pitti in Florenz befindet sich ein von R. Bardi in den späten 1820er Jahren gefertigter Mitteltisch mit Pietra Dura-Platte, der nahezu identische Adlerstützen aufweist (Inventarnr. MPP 1911 und nn. 12156). Die Entwurfszeichnung wurde in der Galleria dei Lavori unter Leitung von C. Siries gefertigt und zeigt verschiedene Ausführungsmöglichkeiten, aus denen von "Sua Altezza Imp.e e R.e il Granduca" schliesslich definitiv gewählt wurde. R. Bardi, quellenmässig nicht genau eruierbar, war aller Wahrscheinlichkeit nach Sohn des Ebenisten Jacopo Bardi, arbeitete am Borgo San Jacopo zwischen 1825 und 1848. In den 1830er Jahren führte er einige Aufträge für den Palazzo Pitti aus, unter anderem fertigte er eine sehr bedeutende Konsole "aux lions" für die "Sala dei Papagalli". In den 1840er Jahren stellte er diverse Möbel in der "Accademia delle Belle Arti" in Florenz aus. Bedeutende Aufträge folgten in den frühen 1850er Jahren, als er eine Vielzhal von Sitzmöbeln und Konsolen für die "Sala Celeste" des "Quartiere delle Poste" fertigte. All diesen Arbeiten ist die hohe Handwerkskunst und die imaginative Potenz des Ebenisten gleich.

Lit.: E. Colle, I mobili di Palazzo Pitti - il secondo periodo lorenese 1800- 1846; Il Granducato di Toscana, Florenz 2000; S. 156f. (Abb. 79, der erwähnte Mitteltisch aus dem Palazzo Pitti und die ebenfalls erwähnten Entwurfszeichnungen). S. Chiarugi, Botteghe di mobilieri in Toscana, Florenz 1994; II, S

CHF 40 000 / 70 000 | (€ 41 240 / 72 160)

Verkauft für CHF 48 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr