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Lot 1107* - A176 Möbel, Porzellan & Dekoration - Mittwoch, 23. März 2016, 10.00 Uhr

DAMENBUREAU "A FLEURS",

Louis XV, J.P. LATZ (Jean Pierre Latz, Meister 1740) zugeschrieben, die Bronzen mit "c couronné" (eine Steuermarke, die zwischen 1745 und 1749 auf alle Legierungen angebracht wurde, die Kupfer enthielten), Paris um 1745/49.
Rosenholz, Palisander und diverse, teils kolorierte Edelhölzer gefriest sowie allseitig ausserordentlich fein eingelegt mit Blumen, Blättern, Kartuschen und Zierfries. Geschweifter, allseitig bombierter und rechteckiger Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge mit hohen, markant geschweiften Beinen. Front mit schräger, innen mit schwarzem, goldgeprägtem Leder bezogener Schreibplatte. Inneneinteilung mit grosser Zentralschublade, unter Fach, flankiert von je 1 Schublade. 2 Geheimfächer. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Zum Freistellen.
83x47,5x(offen 74)x98 cm.

Provenienz: Aus französischem Besitz.

Mit Gutachten von S. Etienne, Paris 2016.

Das Blumen- und Blättermotiv des hier angebotenen Damenbureaus befindet sich in nahezu identischer Weise an einem Damenbureau von J.P. Latz, das - ursrpünglich stammend aus der Sammlung Niarchos - heute Teil der Sammlungen des Paul Getty Museums in Los Angeles ist. Es ist abgebildet in: P. Ramond, Masterpieces of Marquetry - The Paul Getty Museum, Los Angeles 2005; II, S. 131-141. Ahnliche Bronzebeschläge finden sich bei einer Kommode von J.P. Latz, die bei Christie's Paris am 7.11.2006 (Katalognr. 480) verkauft.

Der aus Köln stammende J.P. Latz liess sich um 1720 in Paris nieder, wo er sich schon bald einen ausserordentlich guten Namen als Hersteller von hervorragenden Möbeln und Uhrengehäusen machte. In den 1730er Jahren erhielt er den Titel "ébéniste privilégié du Roi" und lieferte hochbedeutende Möbel an die europäischen Adelshäuser; zu seiner Kundschaft gehörten Friedrich II von Preussen, August III von Polen und Prinzessin Louise Elisabeth von Parma. Das florierende Atelier von J.P. Latz beschäftigte laut den Inventaren von 1740/45 9 Ebenisten und 3 "ciseleurs". Seine Werke bestachen durch die harmonischen Proportionen und die qualitativ hervorragenden Einlegearbeiten. J. Nicolay lobt den Ebenisten mit folgenden Worten: "Les marqueteries de Latz, par leur fondu et l'aimable harmonie de leurs couleurs, par le choix avisé des bois dont il utilise habilement les veines, sont des véritables modèles." in: L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 255.

Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 482-489 (biogr. Angaben). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 153-161 (biogr. Angaben).

CHF 150 000 / 250 000 | (€ 154 640 / 257 730)

Verkauft für CHF 192 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr