Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 1097* - A176 Möbel, Porzellan & Dekoration - Mittwoch, 23. März 2016, 10.00 Uhr

PORZELLANPENDULE "AUX CHINOIS",

Louis XV, das Zifferblatt und Werk sign. THIOUT A PARIS (Antoine Thiout, ca. 1694 Paris 1767), das Porzellan China und Chantilly, 18. Jh., Paris um 1750/60.
Fein bemaltes Porzellan sowie vergoldete Bronze. In feinem Tellerrahmen gefasstes und auf Baumstrunk ruhendes, von Blumenblüten umgebenes Uhrgehäuse mit diversen chinesischen Figuren und Ente, auf geschweiftem, blätterbeschmücktem Bastionssockel. Emailzifferblatt mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen. 2 fein durchbrochene und vergoldete Zeiger. Feines Taschenuhrwerk mit Radunruh und Spindelgang sowie Kette und Schnecke für das Gehwerk. Bestossungen und Fehlstellen. Etwas zu revidieren.
18x12x32 cm.

Provenienz: Aus einer oesterreichischen Sammlung.

Chantilly ist ein französisches Weichporzellan. Die Manufaktur wurde 1725 von Louis Henry de Bourbon gegründet. Von 1725 bis 1751 war Ciquaire Cirou Direktor und während dieser Zeit wurden die berühmtesten Stücke hergestellt, die mit einer sehr weissen Zinnglasur gemacht wurden. Die meisten dieser Teile waren im Kakiemon Stil bemalt. Die Firma wurde um 1800 geschlossen.

A. Thiout, bekannt als "l'Aîné", wurde um 1694 in Jonvelle geboren und starb 1767 in Paris. Er war erst mit Nicole-Madeleine, Tochter von Uhrenmeister François Le Baigue, verheiratet, danach mit Marie-Claude Benoist. Er war Bruder von Nicolas I und Vater von Charles, Nicolas II and Marie Madeleine, die Ehefrau von Thomas-François De La Garde, Uhrenmeister.Compagnon in Paris vor 1715 bekam er sein Meisterdiplom am 18. Februar 1724 vermutlich auf Empfehlung von Trinity Hospital. Als Garde-Visiteur (1742-1745), Horloger de S.M.C. la reine douairière d'Espagne, danach Horloger Ordinaire du duc d'Orléans, in Anwartschaft bei Jean Godefroy mit Befugnis am 18. April 1740 und in Ausübung im 1752. Er gründete Enclos de la Trinité (1721), Rue du Four (1732), Quai Pelletier dabei La Pendule d'Equitation (1736). Dieser brillante Uhrenmacher stellte zahlreiche Erfindungen der Académie des Sciences vor, insbesondere seine Grossuhren (1724 und 1726) und seine Marineuhren. Im Jahre 1741 gründere er zusammen mit Gallon eine Gesellschaft (die sich 1749 auflöste) um seine wichtige Schrift "Traité d'Horlogerie" zu veröffentlichen, ein eindruckvolles Werk welches vermutlich als erstes modernes Buch dieser Art bezeichnet werden kann.Den erworbenen Ruhm durch die Herstellung von Grossuhren und Astronimische Uhren brachten Thiout rasch eine auserwählte Kundschaft.Er arbeitete für verschiedene "marchands-merciers", wie N. Gérard und F. Damault, benutzte unter anderem Gehäuse von G. Coulon, A. Foullet und J.J. de Saint-Germain und stellte einige dreissig Uhrem im Jahr her, die letzte mit Nummer 1320. Unter seiner Kundschaft an welche er auch einige prächtige, mit Meissen Porzellan geschmückte Uhren verkaufte, waren auch Herrschaften wie Crozat de Thiers, de la Noë, Angrand de Fonpertuis, die Comptessen de Sandwich, de Listernois, der Marquis de Ruffec, de Béringhem, de Crussol, de Montpellier, de Argenson, de Souvré, die Ducs d'Aumont, de Boutteville, d'Olonne, die Duchesse de Ruffec, die Prinzen de Grimberghen und de Conti. Unter Berücksichtigung der Zeitdauer für die Herstellung dieser Uhr könnte sie auch von Nicolas I Thiout, Bruder von Antoine, gemacht worden sein. Nicolas bekam seinen Meister am 9. Mai 1733 und gründete Pont Notre-Dame (1748) und Enclos de l'abbaye de Saint-Germain-des-Près (1767).

Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996, S. 400f. (biogr. Angaben).

CHF 40 000 / 70 000 | (€ 41 240 / 72 160)