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Lot 1020 - A178 Möbel & Skulpturen - Donnerstag, 22. September 2016, 10.00 Uhr

TRINKSPIELAUTOMAT,

sog. "Jungfrauenbecher", Renaissance, Augsburg oder Nürnberg, 2.H. 16. Jh.
Matt- und glanzvergoldete Bronze. Fein gravierter Becher in Form einer Jungfrau in zeitgenössischem Gewand, mit abnehmbarem Torso um den Hohlraum für die Tranksame zu offenbaren, auf 3 Rädchen. Eisenfederwerk mit massiven Eisenrädern sowie Mechanismus für automatisches Abstellen.
H 23 cm.

Provenienz:
- Ehemals Sammlung J. Fremersdorf, Luzern.
- Auktion Ineichen Zürich, 6.6.1988 (Katalognr. 138).
- Privatsammlung, Schweiz.

Der hier angebotene Trinkspielautomat gehört zu den beliebten und aufwendig gestalteten Trinkgeräten des 16. und 17. Jahrhunderts, mit denen vornehmlich der Adel und Klerus bei festlichen Anlässen aufwarteten. Man füllte den vergoldeten Hohlraum mit Wein, stiess die fahrbare Figur an, damit es über den Tisch fuhr, und die Person, an dessen Platz das Objekt stehen blieb, musste den Wein in einem Zug austrinken. Diese Sitte, prunkvollen Tafelschmuck herzustellen, der gleichzeitig wie ein Becher benutzbar war, wurde vor allem in Augsburg und Nürnberg gepflegt. Später verbreiteten sich diese Automaten in ganz Europa, wobei der Fantasie in der Formgebung keine Grenzen gesetzt wurden. Bei manchen Theologen jener Zeit galten solch exotische Tischgeräte als regelrechtes "Teufelszeug".

CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)

Verkauft für CHF 42 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr