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Lot 3060* - A182 Gemälde Alter Meister - Freitag, 22. September 2017, 15.00 Uhr

GIOVANNI BATTISTA TIEPOLO

(Venedig 1696–1770 Madrid)
Time discovering Truth. 1740–1750. Bozzetto.
Öl auf Leinwand.
69,5 × 55,4 cm.

Provenienz:
- Sammlung Trotti-Nicole, Paris, 1932.
- Sammlung Robert von Hirsch (1883-1977), Frankfurt bis 1933, später Basel, Nr. 9 (verso Etikett).
- Auktion Sotheby's, London, 27.6.1978, Los 112.
- Europäische Privatsammlung.
- Auktion Sotheby's, London, 8.12.2004.
- Europäische Privatsammlung.

Ausstellung:
- Frankfurt 1925, Städelsches Kunstinstitut, Ausstellung von Meisterwerken alter Malerei aus Privatbesitz, Nr. 237.
- Paris 1932, Trotti Gallery.

Literatur:
- Georg Swarzenski: Ausstellung von Meisterwerken alter Malerei aus Privatbesitz, Sommer 1925, Frankfurt, 1926, Kat.-Nr. 212, Abb. 88.
- Antonio Morassi: A Complete Catalogue of the Paintings of G. B. Tiepolo, Including Pictures by His Pupils and Followers, Wrongly Attributed to Him: With 429 Illustrations, London 1962, S. 3, mit Abb. Fig. 323.
- Anna Pallucchini und Guido Piovene: L'opera Completa Di Giambattista Tiepolo, Milano, 1968, S. 110, Kat.-Nr. 160a.
- Massimo Gemin und Filippo Pedrocco: Giambattista Tiepolo. I Dipinti. Opera Completa, Venedig, 1993, S. 374, Kat.-Nr. 329a, mit Abb.
- Massimo Gemin und Filippo Pedrocco: Giambattista Tiepolo. Paintings and Frescoes, Venedig, 1995, S. 216.

Auf Cesare Ripas Iconologia basierend präsentiert sich dem Betrachter ein unbekleideter weisshaariger Mann mit Flügeln als Personifikation der Zeit, der seine Sense zur Seite gelegt hat, die tromp-l’oeil-artig über den unteren Bildraum herauszuragen scheint. Er umgreift eine teils entblöste weibliche Person, die als die Personifikation der Wahrheit zu identifizieren ist. In ihrer Rechten hält sie eine Sonnenscheibe empor, als wolle sie Licht auf die Wahrheit werfen, ihr linker Fuss ruht auf einem Globus.

Bei dieser Darstellung, die sich einst im Besitz des bedeutenden Sammlers Robert von Hirsch befand, handelt es sich um ein Bozzetto, ein Entwurf von Giambattista Tiepolo für das Deckenfresko im Palazzo Barbarigo in Venedig, das um 1744-45 entstand (Gemin & Pedrocco, 1993, ebd., S. 374, Kat.-Nr. 329, mit Abb.). Die finale Umsetzung des Freskos, das sich heute noch an seinem Ursprungsort befindet, ist vom Bozzetto stellenweise variiert.

Die Thematik greift Tiepolo mehrmals auf, so beispielsweise bei dem Deckenfresko in der Villa Loschi Zileri dal Verme in Biron von 1734 (ebd. S. 298-9, Kat.-Nr. 163, mit Abb.) oder in dem Deckengemälde im Museo Civico in Vicenza, welches sich einst im Palazzo der Familie Cordellina in Montecchio Maggiore (ebd., S. 363, Kat.-Nr. 300, mit Abb.) befand und von 1743-44 datiert.

Die hier angebotene Komposition ist ein herausragendes Beispiel für Tiepolos illusionistische Darstellungsform, mit der es ihm gelang, die räumliche Wahrnehmung visuell herauszufordern. Ihm wurde nicht ohne Grund der Ruf des besten Raumgestalters des 18. Jahrhunderts in Venedig zuteil.

CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)

Verkauft für CHF 138 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr