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Lot 3208* - A182 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 22. September 2017, 17.00 Uhr

FRANCOIS-PASCAL GÉRARD, Werkstatt

(Rom 1770–1837 Paris)
Cupido und Psyche.
Öl auf Leinwand.
205 × 150 cm.

Provenienz:
- Sammlung Gaston Choron, Wiesbaden.
- Von obigem Sammler in den 1990er-Jahren erworben, europäische Privatsammlung.

Dieses Gemälde mit der Vereinigung von Psyche und Cupido geht auf das Original von François-Pascal Gérard zurück, das sich heute im Louvre in Paris befindet. Gérard, ein Schüler von Jacques-Louis David (1748–1825), fertigte diese Komposition in jungen Jahren an und präsentierte sie erstmalig der Öffentlichkeit am Pariser Salon von 1789. Die Begeisterung für diese Darstellung dürfte gross gewesen sein, denn neben unserer Version sind noch einige weitere eigenhändige wie auch Werkstatt-Wiederholungen überliefert.

Mit sanften und weichen Tönen und einem fein strukturierten Pinselstrich wird dem Betrachter in imposanter Grösse die Vereinigung der menschlichen Seele und göttlichen Liebe vor Augen geführt. Die junge Prinzessin Psyche ist im Moment der Überraschung dargestellt, in dem sie den ersten Kuss von Cupido verspürt, und schüchtern ihre Arme unter ihrer entblössten Brust verschränkt.

Der antike Mythos spricht sowohl von einer Liebesgeschichte, als auch einer metaphysischen Allegorie, welche Psyche und den über ihrem Kopf flatternden Schmetterling als Personifikation der menschlichen Seele beschreibt und der Leidenschaft des Cupidos gegenüberstellt. In qualitätsvoller Weise präsentiert sich mit diesem Gemälde die neuplatonische Ausführung eines vielfach aufgegriffenen Mythos, der die Betrachter zu jener Zeit besonders faszinierte.

Dieses Gemälde, das ursprünglich aus der Sammlung des Wiesbadener Modeschöpfers Gaston Choron (1931–2015) stammt, war prominent im Wohnzimmer seiner Villa Nerotal platziert (siehe Abb.1). In jungen Jahren lebte der Kunstsammler Choron mit seiner Familie in Paris, wo ihn seine Mutter stets in zahlreiche Museen mitnahm. Der Louvre, so sagte er selbst, stellte für ihn eine Offenbarung dar und weckte sein Interesse für den Neo-Klassizismus, der in seinen Augen das Ideal der schönen Künste repräsentiert. In seiner Villa in Wiesbaden verwirklichte er seine Vorstellung einer idealen Wohnkultur und kombinierte Objekte der bildenden Kunst sowie Artefakte des europäischen Kunstgewerbes im Stil des Louis XVI. und des Empire. Dieser Kunstgeschmack zeigt sich auch bei dem Gemälde mit der Darstellung des Amors mit Bogen (Los 3209). Zahlreiche Zeitschriften, darunter Architectural Digest, publizierten in den 90er Jahren über den Einrichtungsstil des Modeschöpfers. Der heutige Besitzer dieses und der folgenden Lose 3209–3211, erwarb die Werke direkt beim Sammler.

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)

Verkauft für CHF 72 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr