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Lot 3001* - A180 Gemälde Alter Meister - Freitag, 31. März 2017, 14.00 Uhr

KÖLN, UM 1430/40

Sitzende Mondsichelmadonna mit Kind flankiert von den heiligen Petrus und Paulus.
Öl auf Holz.
55 x 65,3 cm.

Gutachten: Dr. Michaela Schedl, 6.2.2017.

Provenienz:
- wohl Klarissenkloster St. Klara, Köln, um 1430/40.
- Privatsammlung Prof. Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824), Köln, 1824.
- Sammlung Wallraf-Richartz-Museum, Köln, 1824-1914.
- Privatsammlung Dr. Sigmund Maria Graf Adelman von Adelmannsfelden (1876-1926), Regierungspräsident der Stadt Köln, 1924-1926.
- Auktion Cassirer / Helbing, Sammlung Graf Adelmann, Köln, 26.-28.4.1927, Los 313.
- Auktion Helbing, München, 16.-17.2.1928, Los 468.
- Europäische Privatsammlung.

Literatur:
- De Noël, Matthias Joseph: Verzeichniss der Gemaelde in der Hinterlassenschaft des Hern Prof. Wallraf 1824, fol. 99r, Nr. 119 (als Alte Deutsche Schule).
- Müller von Königswinter, Wolfgang: Katalog der Gemälde-Sammlung des Museums Wallraf-Richartz in Köln, 2. Aufl., Köln 1864, S. 15, Nr. 72 (als Übergang von Meister Wilhelm zu Meister Stephan).
- Niessen, Johannes: Verzeichniss der Gemälde-Sammlung des Museums Wallraf-Richartz in Köln, Köln 1869, S. 19, Nr. 95 (als Meister Wilhelm und seine Schule).
- Niessen, Johannes: Verzeichniss der Gemälde-Sammlung des Museums Wallraf-Richartz in Köln, 4. Aufl., Köln 1877, S. 13, Nr. 95 (als Meister Wilhelm und seine Schule).
- Niessen, Johannes: Verzeichniss der Gemälde-Sammlung des Museums Wallraf-Richartz in Köln, 6. Aufl., Köln 1888, S. 13, Nr. 95 (als Meister Wilhelm und seine Schule).
- Verzeichnis der Gemälde des Städtischen Museums Wallraf-Richartz zu Cöln, Köln 1903, S. 73 f., Nr. 352 (als Niederrheinische Schule, unbekannter Maler vom Ende des
XV. Jahrhunderts).
- Verzeichnis der Gemälde des Wallraf-Richartz-Museums der Stadt Cöln, Köln 1910, S. 107, Nr. 352 (als Niederrheinische und westfälische Schule, unbekannter Maler aus der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts).
- Verzeichnis der Gemälde des Wallraf-Richartz-Museums der Stadt Cöln, Köln 1914, Nr. 352 (als Niederrheinische und westfälische Schule).
- Zehnder, Frank Günter: Katalog der Altkölner Malerei, Köln 1990, S. 142, Nr. 339, Abb. 106 (als Kölnisch, 2. Viertel des 15. Jh.).
- Kier, Hiltrud / Zehnder, Frank Günter (Hg.): Lust und Verlust II. Corpus-Band zu Kölner Gemäldesammlungen 1800-1860, Köln 1998, S. 119, Nr. 199 (als Kölnisch, 2. Viertel des 15. Jahrhunderts).
- Bellot, Christoph: Kunst für St. Clara. Altäre, Andachtsbilder, Handschriften, in: Schäfke, Werner (Hg.): Am Römerturm. Zwei Jahrtausende eines Kölner Stadtviertels, Köln 2006, S. 61-116, Anm. 223, S. 109 (als zweites Viertel des 15. Jahrhunderts).

Diese kürzlich in einer Privatsammlung wiederentdeckte Darstellung von feiner Qualität mit der sitzenden Mondsichelmadonna flankiert von den Heiligen Petrus und Paulus war laut Dr. Michaela Schedl einst Teil einer Andachtstafel, die vermutlich für das Klarissenkloster St. Klara in Köln in Auftrag gegeben worden war. Das Gegenstück vergleichbarer Grösse, welches wohl unterhalb unserer Tafel angebracht war und die Heiligen Franziskus, Clara und Laurentius zeigt, befindet sich heute im Wallraf-Richartz-Museum (Inv. Nr. WRM 339).

Beide Tafeln befanden sich im Besitz des 1748 in Köln geborenen Professors Ferdinand Franz Wallraf. Als Wallraf 1824 im Alter von 76 Jahren verstarb, vermachte er seine Sammlung testamentarisch dem Museum der Stadt Köln. In der Abschrift der Inventarien seiner Hinterlassenschaft werden die zwei Tafeln auf fol. 99 recto, Nr. 119 genannt. Seit 1802 erwarb Wallraf viele Kunstwerke, die aufgrund der Säkularisation der Kölner Kirchen verkauft wurden. Auch das Kölner Klarissenkloster wurde 1802 säkularisiert und da beide Heiligen des Ordens (Franziskus und Klara) auf der Tafel im Wallraf-Richartz-Museum dargestellt sind, liegt die Vermutung nahe, dass es ursprünglich aus diesem Kloster stammen könnte, zusammen mit der hier angebotenen Darstellung.

Die Franziskustafel wurde seit dem 19. Jahrhundert unterschiedlichen deutschen Schulen zugeordnet, doch die 1939 von Joachim Wolfgang von Moltke (1905-2002) in seinem Verzeichnis "Die Gemälde der altdeutschen Meister" vorgeschlagene Zuschreibung an einen Kölner Meister aus der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde seither beibehalten. Frank Günter Zehnder beschreibt 1990 die hier angebotene Arbeit als Gegenstück zu der Franziskus-Tafel im Wallraf-Richartz-Museum (siehe Literatur) und teilt sie beide "der letzten Phase des Kölner weichen Stils" zu. Dieser Einschätzung schliesst sich Dr. Schedl in ihrem Gutachten an.

CHF 12 000 / 18 000 | (€ 12 370 / 18 560)

Verkauft für CHF 55 700 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr