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Lot 563* - A184 Buchmalerei & Autographen - Montag, 19. März 2018, 17.00 Uhr

ASTRONOMIE -

Alcabitius (Abd al' Aziz ibn Uthman).
Libellus isagogus. Lateinische Handschrift auf Papier. Sammelband mit 12 Werken über Astronomie, Medizin und Logik, zusammengestellt von Hieronymus Pauli von Limburg.
Deutschland (Limburg/ Lahn), 1500-1520. Folio. [100], [7] w., [72] Bll. Halb-Kalbsleder d. Z. über Holzdeckeln auf 3 Bünden, Blattweiser (Kapitale fehlen, grössere Fehlstellen im Bezug, berieben, Wurmlöcher, zu restaurieren), moderne Leinwand-Kassette (leicht bestossen).

ENTHÄLT:
1. Raimundus Lullus, zugeschrieben. Tabelle mit philosophischen Terminologien gegen die Astrologie. Fol. 1r. -
2. Raimundus Lullus. Ars brevis. "Incipit ars brevis artis generalis ad omnes sciencias". Mit zahlr. gez. Diagrammen und Tabellen im Text. Fol. 1v-13v. - Thorndike-Kibre 1315. -
3. Macer Floridus. "Herbarum quasdam dicturus carmine vires...". Fol. 14r-21r. - Thorndike-Kibre 610. - Deutsche Übersetzungen der Pflanzennamen und einige Annotationen später hinzugefügt. Abweichend zur Ausgabe von Choulant (1832). -
4. Deutsche Rezepte. Fol. 21r. -
5. "Nota dignas regulas de tempore flembotome multum utilis". Fol. 21v. -
6. "Prima dies vene sit moderatio cene...". Fol. 21v. 6 Verse über das Blutvergiessen. - Thorndike-Kibre 1090. -
7. De temporis aptis pro flembotomia. "Rogatus a quibusdam et de tempore minucionis aliquid edocerem volens". Fol. 22r-23v. - Thorndike-Kibre 1364. - Teil von Johannes de Procida, De Occultis nature. -
8. De sortibus cum tabulis. "Quia verissime omnis sciencie perfecta congregacionis...". Mit astrologischen Tabellen und Diagramm, sowie deren Anwendungsanweisung. Fol. 23v-24r. - Thorndike-Kibre 1226). -
9. Kurzes Rezept zur Ophtalmology. "Aqua sodalis". Fol. 24r. -
10. Alexander Hispanus. "Melleus liquor physicae artis". Fol 24v. - Rezepte gegen Wasserlösen und Fieber. -
11. Alcabitius. "Libellus isagogus Abdelkazi id est servi gloriosi dei qui dicitur Alkabitius ad magistrum iudicorum astrorum interpretatus a Johanne Hispalensi scriptumque...". Fol. 28r-51r. -
12. Johannes de Saconia. "Commentum Iohannis de Saconia in textu Alkabicii... Finitur scriptum super Alchabitium ordinatum per Ioannem de Saconia in villa parisinsi anno 1331, correctum per atrium et medicine doctorem magistrum Bartholomeum de Altem et Nusia. Exaratum per Ieronimum Pauli de Limpurg anno dominice incarnaciones millesimo quingentesimo vigesimo quarto". Fol. 51r.-100v. - Thorndike-Kibre 1078, 351, 1713, 913. -
ANGEBUNDEN: Rolewinck, Werner. "Fasciculus temporum...". Mit zahlreichen kol. Holzschnitten. Köln, 1483. - Goff R-269 - HC 6914 - Proctor 1284 - BMC I, 269. - Es fehlt das erste (weisse) Blatt. -
Die Teile 11 und 12 erinnern inhaltlich an eine Inkunabel, die zwei Texte in sich vereint (wohl gedruckt von Ratdolt, Venedig 1485 (GW 844) oder Gregorius de Gregorii, Venedig 1491 (GW 848). Der Schreiber Hieronymus Pauli erwähnt seinen Name im Kolophon statt den Namen des Druckers. Sein Name erscheint ebenso auf Fol. 50v ("Finit textes Alkabicii per me Hieronymum Pauli anno salutis 1521". Viele Teile des vorliegenden Sammelbandes wurden wohl durch den vorgenannten Schreiber in Limburg/Lahn zwischen 1500 und 1524 abgefasst, aber lediglich zwei sind datiert. Ein ähnlicher handschriftlicher Sammelband mit astronomischen Texten geschrieben von Hieronymus Pauli findet sich in der New York Public Library, Spencer Coll. MS 51. Wie bei diesem Exemplar hat der Schreiber zahlreiche Teile mit Annotationen ergänzt. Krämer (Scriptores) gibt ein anderes Kompendium mit mathematischen Texten an, dass von Hieronymus Pauli verfasst worden sei (Wiesbaden, Landesbibliothek, MS 79). Diese Handschrift ging aber während des Zweiten Weltkrieges verloren. - Gebräunt, teils leicht feuchtrandig, gelegentlich leicht braun- und stockfleckig, stellenweise leichte Textverwischungen. Wenige fachmännisch ausgeführten Blattergänzungen, teils auch Verstärkungen im Bug. Vorsatzblatt stark angeschmutzt. Innengelenke angeplatzt, letzte Blatt angelockert. -
Provenienz: Alte hs. Inventarnummer "22" in roter Tinte auf Fol. 1r. Fragmentarisch erhaltenes gest. Wappen-Exlibris auf Spiegel des Kurfürsten Karl von Ostein (1689-1763), Erzbischof von Mainz. Sein Sohn J. F. C. M. Kurfüst von Ostein war mit Ludovica Charlotte von Dalberg verheiratet. Nach seinem Tod 1809 starb die Familie aus. Die Dalberg Familie war eine wichtige und grosse Familie, die in Deutschland und Österreich ansässig war, wo sie zahlreiche Schlösser und Länderein hielten. Das vorliegende Manuskript wurde über mehrere Generationen von der Familie Dalberg in einem kleinen Schloss in Niederösterreich aufbewahrt bevor es an den jetzigen Besitzer ging. - Privatbesitz Schweiz.

CHF 60 000 / 90 000 | (€ 61 860 / 92 780)

Verkauft für CHF 54 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr