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Lot 3028* - A186 Gemälde Alter Meister - Freitag, 28. September 2018, 14.00 Uhr

JAN VAN GOYEN

(Leiden 1596–1656 Den Haag)
Fischer am Strand von Egmond. 1641.
Öl auf Holz.
Unten links signiert und datiert: VGOYEN 1641.
39 × 63 cm.

Provenienz:
- Auktion Heberle, Köln, Sammlung Simon Emil Oppenheim, 14.10.1878, Los 17.
- Auktion Heberle, Köln, Sammlung Hermann Sthamer, Hamburg, 8.10.1883, Los 37.
- Auktion Frederik Muller, Amsterdam, 30.11.1920, Los 1033.
- Sammlung W. Paech, Amsterdam, vor 1940.
- Sammlung A. Laan, Aerdenhout, 1944.
- Sammlung Pierson, Baarn.
- Sammlung Dr. Th. L. W. van Ravesteyn, Rotterdam, 1957.
- Sammlung Dr. M. de Vries.
- Auktion Christie's, London, 1.4.1960, Los 69.
- Sammlung Sir Michael Sobell.
- Auktion Christie's, London, 10.12.1993, Los 17.
- Auktion Christie's, London, 3.11.2000, Los 16.
- Kunsthandel Richard Green, London.
- Auktion Christie's, London, 8.7.2009, Los 144.
- Europäische Privatsammlung.

Ausstellung:
Stockholm, 1967, Nr. 57.

Literatur:
Hans-Ulrich Beck: Jan van Goyen 1596-1656. Ein Oeuvreverzeichnis, Band 2, Amsterdam 1973, Kat. Nr. 934, S. 418.

Charakteristisch für die 1640er Jahre im Oeuvre Jan van Goyens sind die panoramahaften Landschaften in grossem Breitformat, bei denen er die Horizontlinie auf das untere Drittel herabsetzt und zwischen einer belebten Szenerie im Vordergrund und einer topographischen Ansicht im Hintergrund differenziert. Dies zeigt sich in eindrücklicher Weise bei dieser 1641 datierten Ansicht des Strands von Egmond an der Nordsee, an dem sich zahlreiche Fischer und Händler tummeln, sowie Städter, welche in ihrer Freizeit dem Geschehen an der Küste gerne beiwohnten. Wie viele Gemeinden entlang der holländischen Nordseeküste, hatte Egmond aufgrund seines langen flachen Ufers keinen Hafen. Der Fischfang wurde auf hoher See in kleinere Segelschiffe, sogenannte Bomschuit, umgeladen, welche die Fracht bis ans Ufer bringen konnten, wie in unserem Gemälde rechts im Hintergrund zu sehen ist. Links am Rand ist die Ruine der Kirche von Egmond zu sehen, die im Achtzigjährigen Krieg zerstört wurde.

Dieses charakteristische Gemälde Jan van Goyens verkörpert auf eindrückliche Weise die Fähigkeit des Künstlers, wunderbar stimmungsvolle Effekte zu kreiieren und verdeutlicht zudem seine Qualitäten als Erzähler, indem er die Figuren im Vordergrund lebensnah und mit liebevollen Details darstellt. Diese Fähigkeiten sind es, die van Goyen den Ruf eines der grössten Landschaftsmaler aller Zeiten einbrachten.

Jan van Goyen, der 1632 mit seiner Frau und seinen Töchtern von seiner Geburtsstadt Leiden nach Den Haag gezogen war, griff den Strand von Egmond mehrmals als Sujet seiner Gemälde auf, so auch in einem 1634 datierten Gemälde im Indianapolis Museum of Art (Inv. Nr. 1983.67) und in zwei weiteren Kompositionen, die im selben Jahr wie unser Gemälde entstanden sind (siehe Beck 1973, Kat. Nr. 933 und 935, S. 418). Bei diesen Ansichten greift Jan van Goyen stets auf das Motiv der Abteiruine und des von zahlreichen Figuren belebten Strandufers zurück, wobei der Standpunkt abwechselnd südlich oder nördlich der Ruine gewählt wird.

Siehe auch die Katalogtexte zu den Losen 3063 und 3067.

CHF 50 000 / 70 000 | (€ 51 550 / 72 160)

Verkauft für CHF 66 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr