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Lot 1100* - A190 Decorative Arts - Donnerstag, 26. September 2019, 10.00 Uhr

PAAR BEDEUTENDE ROKOKOAPPLIKEN,

Deutschland, Franken um 1765. Eine der beiden Appliken ist eine spätere Kopie.
Holz geschnitzt und polychrom gefasst. Virtuos geschwungene, blätterförmige Wandplatte, aus der sich drei astartige naturalistische Lichtarme emporwinden. Mit Blüten, Röschen und Rankewerk verziert. Vergoldete vasenförmige Bronzetüllen und -tropfschalen.
H 58,5 cm

- Provenienz: Sammlung Fischer-Böhler, München
Überaus seltenes und prachtvolles Paar Leuchterappliken, die zu einer Folge von acht Appliken gehören. Sechs Stück wurden vom Ehepaar Lesley und Emma Sheafer beim berühmten Kunsthändler Karl Fischer-Böhler in München gekauft. Die restlichen zwei Appliken - die hier angebotenen - behielt Böhler für sich. Die sechs Appliken aus der Sheafer Collection wurden 1973 dem Metropolitan Museum in New York geschenkt und sind heute in der Galerie 533 dort ausgestellt.
Diese Appliken erinnern in ihrer naturalistischen Erscheinung und der Feinheit des Schniztwerkes, aber auch in der Einzigartigkeit ihres Entwurfes an die bedeutenden, zeitgleichen Sitz- und Ziermöbel aus Schloss Seehof, aus dem ehemaligen Besitz des Fürstbischof von Würzburg, Adam Friedrich von Seinsheim (1708-1779), die um 1763/64 geschaffen wurden und sich einst im Frankenstein Schlösschen, einem ehemaligen Gartenpavillon am Ende der Orangerie von Schloss Seehof, befanden.
Von diesen wunderbaren, scheinbar von Schilf und Rankenwerk überwucherten Möbeln, die dem Bamberger Johann Michael Bauer (1710-1779) zugeschrieben werden, sind ein Paar Ecksofas, ein Paar Fauteuils, vier Stühle sowie vier Konsolenappliken im Metropolitan Museum erhalten. Man darf davon ausgehen, dass die Serie von 6 Leuchterappliken ebenfalls Teil des Mobiliars im Frankenstein Schlösschen war, auch wenn dies archivarisch nicht belegt ist. Wie die Appliken wurden auch die übrigen Möbel aus Schloss Seehof von Karl Böhler in den 50er Jahren an das Ehepaar Sheafer verkauft und gelangten über eine Schenkung in die Bestände des Metropolitan Museums.

Vergleiche: The Metropolitan Museum, New York, Inv. Nr. 1974.356.101-6

CHF 12 000 / 15 000 | (€ 12 370 / 15 460)