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Lot 285 - A190 Bücher - Dienstag, 24. September 2019, 13.30 Uhr

DEUTSCHLAND - Köln -

Boisserée, Sulpiz.
Ansichten, Risse und einzelne Theile des Doms von Köln. UND: Ders. Geschichte und Beschreibung des Doms zu Köln nebst Untersuchungen über die alte Kirchenbaukunst als Text zu den Ansichten, Rissen und einzelnen Theilen des Doms zu Köln. Text- und Tafelband in 2 Bänden. Mit gestochenem Titel mit Vignette (Panorama von Köln) und 17 (2 handkolorierten) gestochenen Tafeln.
Stuttgart, Cotta für den Verfasser, 1821-(1831). Atlas: Imperial-Folio (107 x 74,5 cm), Text: Gr.-Folio (55 x 41 cm). [2] Bll., IV, 38, 50 S. Rote Maroquinbände der Zeit (von dem Braunschweiger Hofbuchbinder J. J. Selenka) mit Rückentitel, reicher Rücken- und Deckelvergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung sowie dreiseitigem Goldschnitt (Textband leicht bestossen, minimal kratzspurig; Atlas etwas fleckig, berieben und kratzspurig).

Brunet I, 1072: "magnifique ouvrage" - Avery 103 - vgl. Wolff, A. "Ansichten, Risse und Einzelne Thiele des Doms von Köln", in: Kunst als Kulturgut, Bonn, 1995, S. 185-196 - Himmelslicht: Europäische Glasmalerei im Jahrhundert des Kölner Dombaus, 1248-1349, Ausstellungskatalog, Köln, 1998, Nr. 83 - Fischer, Cotta, Bd. 2, 1414, 1478, 1858 u. 2069. - Erste Ausgabe. - Aussergewöhnlich prachtvolles Exemplar in einem Meistereinband von Johannes Selenka (1801-1871), dem Hofbuchbinder von Wilhelm Herzog zu Braunschweig. - Das epochale Werk ist in jeder Hinsicht ungewöhnlich, vor allem im Bezug auf Format, Anspruch, Qualität und historischer Relevanz sowie "all other engravings of Gothic Buildings pale beside its achievement (Robson-Scott, 275). - Boisserée wählte nur die besten Künstler und Stecher seiner Zeit für die Herstellung des Werkes: den Text druckte Didot, die Tafeln Durand und Sauvé in Paris, drei Tafeln von Felsing in Darmstadt. Die Ansichten und Pläne wurden nach Schinkel, Moller, Quaglio und M. H. Fuchs gestochen. - Bereits seit 1808 träumte Boisserée von der Vollendung des Kölner Doms. 1816 fand er eine Hälfte des 4,05 m grossen überarbeiteten mittelalterlichen Fassadenplanes des Dombaumeisters Johannes in Paris. Er war einer der engagiertesten Aktivisten, als es ab 1840 darum ging, einen Dombau-Verein in Köln zu gründen, um das grosse Werk zu vollenden. Seinen grossen Traum, die Vollendung des Kölner Doms, konnte Sulpiz Boisserée nicht mehr erleben, er verstarb am 2. Mai 1854 in Bonn. - Unter den Tafeln finden sich neben der grossen Gesamtansicht von Quagli auch G. Mollers meisterhafte Innenansicht sowie die ersten Ansichten der Domfenster. Der Text von Boisserée gilt als "one of the most important literary documents of the Gothic Revival in Germany" (Robson-Scott, S. 279). - Provenienz: Vorliegendes Exemplar stammt aus der Bibliothek des Herzogs von Nassau, mit dem Signatur-Märkchen der Bibliothek in beiden Bänden auf dem vorderen Spiegel. - Vorsätze etwas leimschattig, vorderer fliegender Vorsatz des Atlasbandes mit geklebten Einrissen, 2 Tafeln mit kleinem Randeinriss, Seidenhemdchen knickspurig, Aussenansicht und Text etwas stockfleckig (vorne und hinten etwas stärker). Insgesamt ein nahezu perfektes Exemplar dieses höchst seltenen Prachtwerkes. - BEILIEGEND: Ders. Eigenhändiger Brief an den Drucker Didot, datiert 5. März 1831. Beidseitig beschrieben (Faltspuren und kleine Randläsuren). - Der Brief gibt Einblicke in die Schwierigkeiten bei der Produktion des Werkes und die Unzufriedenheit Boisserées mit seinem Herausgeber J. G. Cotta.

CHF 40 000 / 60 000 | (€ 41 240 / 61 860)