Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 235 - A194 Bücher - Mittwoch, 23. September 2020, 14.00 Uhr

INKUNABELN -

Speculum humanae salvationis. - [Das ist der spiegel menschlicher behaltnuss mit den Evangelien und Epistelen durch das gantz Jar]. Mit 272 (von 279) altkolor. Holzschnitten.
Augsburg, P. Berger, 6. Februar 1489. Folio. [230] (st. 236) Bll. Got. Typ. 2 Spalten, 46 Zeilen. Holzdeckelband d. Z. mit blindgepr. Lederbezug (mehrfacher Rahmenaufbau aus Streicheisenlinien und Rollenprägung) auf 4 Bünden, mit abgeschrägten Kanten und 2 neu angesetzten Messing-Schliessen (dezente Restaurierungen).

Hain/C. 14937 - Goff S 666 - BMC II, 392 - BSB S-513 - Polain (Suppl.) 4727 - Schreiber 5278 - Muther 192 - Hind II, 326 - Geldner I, 157. - Nahezu vollständiges und altkoloriertes Exemplar des sehr seltenen Speculum humanae salvationis, hier die fünfte deutsche Ausgabe, ergänzt um Teile des deutschen Plenarium und der Legenda aurea des Jacobus de Voragine. Zugleich ein seltener Druck der Augsburger Offizin von Peter Berger, von dem nur vier datierte Drucke bekannt sind. Der Spiegel menschlicher Behaltnuß enstand vermutlich Anfang des 15. Jahrhunderts und gilt als die am weitesten verbreitete deutsche Prosafassung des Speculum humanae salvationis, einer im Mittelalter sehr beliebten Heilsgeschichte für Laien, die nach Art der Biblia Pauperum einen typologischen Text-Bild-Zyklus präsentiert. Das Werk ist durch zahlreiche Handschriften überliefert, gedruckt wurde es erstmals um 1473 durch Günther Zainer in Augsburg. Insgesamt erschienen im 15. Jahrhundert sechzehn Drucke. Herausragend wegen ihrer Holzschnitt-Illustrationen ist vor allem die berühmte Ausgabe von Bernhard Richel, Basel 1476, auf der die vorliegende Edition von Peter Berger beruht. "A High German reprint, practically page for page, with a few changes, from Richel's (Basel) 1476 edition" (BMC). - Bergers Illustrationen (sämtlich im Spielkarten-Format ca. 92 : 66 mm) richten sich indessen nach den Holzschnitten der Ausgabe von Peter Drach (Speyer ca. 1481), die zwar auch auf den Illustrationen der Richel-Ausgabe beruhen, diese jedoch in der künstlerischen Ausführung teils noch übertreffen. - Es fehlen das siebte leere Bl. (a1) und insges. 5 Textbll., die durch stil- und zustandsgerechte Faksimiles ersetzt sind: Der Titel (mit blattgr. Holzschnitt verso), a2 ("Das ander blat", mit 4 Holzschnitten), a6 ("Das v. blat", mit 3 Holzschnitten), a8 ("Das vii. blat") sowie D6 (letztes Textbl. mit Explicit). - Etwas fleckig und stellenweise auch feuchtrandig, wenige Blatt in den Rändern ergänzt. - Innendeckel mit gest. Wappen-Exlibris.

CHF 20 000 / 30 000 | (€ 20 620 / 30 930)

Verkauft für CHF 44 220 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr