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Lot 1060 - A192 Decorative Arts - Donnerstag, 18. Juni 2020, 14.00 Uhr

ZWEI SELTENE DECKELSCHALEN MIT SELADONGRÜNEM FOND

Meissen, um 1730. Für das Japanische Palais in Dresden mit der Johanneumsnummer „N=196. w”.
Runde Form, der Deckelknauf in Form Kaninchens in Gold. Seladongrüner Fond mit goldgeränderten Vierpasskartuschen und ostasiatischer Blumenmalerei. Eine Schale mit unterglasurblauer Schwertermarke, die andere mit emailfarbenen Schwertern in Purpur. Johanneumsnummern „N=196. w” eingeritzt und geschwärzt auf allen vier Teilen. Ritzzeichen / im Standring einer Terrine.
H 10,5 cm. D 13,4 cm.

Deckel und Schale einer Terrine leicht bestossen.

Provenienz:
- Königlich–Sächsische Sammlungen, Japanisches Palais Dresden.
- Sammlung Baron Erich von Goldschmidt-Rothschild, Versteigerung Ball & Graupe Berlin, 25.3.1931, Lot 589, 590.
- Schweizer Privatsammlung.

Unter den Lieferungen ab 1732 für das geplante Japanische Palais für August den Starken, befand sich auch eine grosse Anzahl von seladon-glasierter Ware mit indianischen Blumendekoren. Höroldt hatte auf Initiative der Manufakturdirektion ab 1726 neue Fondfarben entwickelt, darunter Meergrün, auch Celadon oder Seladon genannt.

Auf der Liste von 1736 mit der Lieferung vom Dresdener Warenlager an das Japanische Palais findet sich auch folgender Eintrag: „38 St. grünglasurte kleine Suppenschalen ohne Henckel” (Boltz , Keramos 153/1996, S. 96).

Die Pläne für die Neueinrichtung des Japanischen Palais im Obergeschoss war dem Meissener Porzellan vorbehalten, wobei für jeden Raum Porzellan in einer anderen Farbigkeit vorgesehen war. Seladongrüne Vasen und Geschirre wurden für das südwestliche Eckkabinett eingeplant. Einer im November 1733 in Meissen aufgegebene umfangreichen Bestellung für das Japanische Palais ist zu entnehmen, dass in den bunten Fonds der Porzellane, Gold eingefasste Reserven ausgespart werden sollten, die nur mit „wenige Malerei” zu füllen seien. (Julia Weber, Meissener Porzellane mit Dekoren nach ostasiatischen Vorbildern, München 2013, Bd. I, S.63 und Bd. II, S. 403-405).

Nach vorzeitiger Beendigung der Neueinrichtung des Palais, fanden 1769 auch folgende Objekte Eingang in das Inventar des Turmzimmers der Dresdener Residenz und wurden unter Nr. 196 wie folgt aufgelistet: „Sechzehen Stück celadon Couleur glassurte Suppen-Schaalen mit Deckeln, worauf kleine Caningen sitzen, und weißen Schildern mit goldnen Rändgen eingefaßt, worinnen Blümgen gemahlt, jede 4½. Zoll hoch, 5½. ? Zoll in Diam:“ (Claus Boltz, Keramos 1996, S. 80).

Vergleichsstücke: Auktion Christie's London, 28.3.1977, Lot 39 (Sammlung Maurice de Rothschild); Düsseldorf Hetjens Museum 1997, Ausst.-Kat. Frühes Meissener Porzellan, S. 52 Nr. 28; Auktion Bonhams London, 15.5.2011, Lot 175.

CHF 6 000 / 8 000 | (€ 6 190 / 8 250)

Verkauft für CHF 18 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr