Lot 1043* - A194 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 24. September 2020, 10.00 Uhr
SELTENE UND MUSEALE KOMMODE
Kleinere Fehlstellen und Wurmgänge. Schöner restaurierter Zustand.
J.B.H. Turreau, gen. Toro, war der Sohn von Pierre Turreau, eines im Bildhauer-Atelier des Arsenals von Toulon tätigen Schnitzers. Er lernte sein Handwerk beim Vater und im Arsenal. Um 1695 reiste er nach Aix, wo er zahlreiche Möbel für verschiedene "Hôtels" fertigte. Etwa zehn Jahre später arbeitete er unter anderem für den Präsidenten François de Boyer in Avignon. 1717 kehrte J.B.H. Turreau nach Toulon zurück, wo er ab 1718 als "maître entretenu" das Bildhauer-Atelier des Arsenals leitete. Da er aber das gleiche Gehalt wie sein Vorgänger verlangte, wurde ihm die Anfertigung von Entwürfen entzogen. In einem Schreiben an den Marineminister rühmte der Intendant von Toulon 1728 Turreau als einen der tüchtigsten französischen Bildhauer, bezeichnete ihn aber auch als Mann "capricieux et fantasque", der grosse Ansprüche erhebe. Turreau war nicht nur als Schnitzer und Bildhauer tätig, er zeichnete auch unzählige Ornamentblätter und Entwürfe für Möbel und war vor allem für seine fantasievollen Fabeltiere und Maskaronen bekannt. (Mobilier Provencal. Editions Massin. Paris 1995. S. 60/61 mit der Abblidung eines Schrankes, der eine in der Qualität vergleichbare Schnitzerei zeigt).
CHF 12 000 / 15 000 | (€ 12 370 / 15 460)
Verkauft für CHF 14 940 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr