Piranesi, Giovanni Battista.

Diverse maniere d‘adornare i cammini ed ogni altra parte degli edifizj desunte dall‘architettura Egizia, Etrusca, e Greca. Mit doppelblattgrossem Kupfertitel, 1 gest. Kopfvignette, 1 Textkupfer und 70 Kupfertafeln.

[Paris, Didot, 1836]. UND: Piranesi, Francesco. Diversi ornati delle pareti, volte, e pavimenti di musaico, esistenti nelle camere della casa di campagnia di Pompeia. Mit gest. Titel und 12 Kupfertafeln von E. Quevanne. Paris, Piranesi, 1808. Gr.-Folio (61 x 43,5). Text und Tafeln beider Folgen lose und zusammen eingelegt in neuer Leinenkassette mit goldgepr. Rückenschild.

I: Kat. Ornamentstich-Slg. Berlin 3820 - Hind S. 86 - Wilton-Ely 119 (zuerst 1769 ersch.). - Focillon S. 58 (Anm.) - Miller 316 - Höper 215-231 (vgl. ausführlich). - II: Cohen-Ricci 805. - Von Francesco Piranesi veranstaltete Ausgabe, die hier je eine Grafikfolge von Giovanni Battista Piranesi und seinem Sohn Francesco Piranesi miteinander vereint. - Die "Diverse maniere d‘adornare i cammini" entfalteten ihre stilprägende Wirkung "wohl erst eine Generation nach Piranesis Tod (für) die französischen Künstler der Kaiserzeit (Miller 316). Die Pariser Ausgabe der Werke Piranesis traf damit ins Zentrum des Zeitinteresses. Behandelt werden verschiedene Arten Kamine zu schmücken unter Verwendung ägyptischer, etruskischer und griechischer Architekturelemente. Dieses Papst Clemens XIII. gewidmete Dekorationswerk zeigt u. a. auch Uhren, Möbel, Sänften, Leuchter Vasen usw. "Neu ist jedoch, dass sich die Cammini nicht nur an Kunstinteressierte und Künstler wenden, sondern vor allem an potentielle Kunden. Somit wird die Folge zu einer Art 'Verkaufskatalog'… Piranesis Hauptziel im Ragionamento apologetico (so der Titel der Einleitung) ist es, ein neues System der Ornamentik einzuführen, das aus dem Studium der Natur sowie der antiken Kunst, sei es der griechischen, römischen, etruskischen oder ägyptischen, erwachsen ist. Das Prinzip grösstmöglicher Vielfalt steht dabei über allen anderen. So wird dieser Text gewissermassen zu einer neuen Philosophie des Designs" (Höper 218). Wilton-Ely führt aus, dass 'ragionamento' und Tafeln der 'diverse maniere' aufs neue belegen, dass Piranesis Auseinandersetzung mit der Antike eine bewusste Suche nach einem lebensfähigen zeitgenössischen Stil darstellt, der die grösstmögliche Vielfalt des Ausdrucks gestatten soll. - II: In der Tradition Giovanni Battista Piranesis entstandene Kupferstichfolge seines Sohnes mit Abbildungen von Wänden, Gewölben und Mosaiken eines Landhauses in Pompei und nur in kleinster Auflage erschienen. - In den Rändern nur leicht gebräunt und schwach sporrfleckig, nur vereinzelt ganz leichte Stockflecken. Insgesamt sauber.