Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 3232* - A198 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 01. Oktober 2021, 16.00 Uhr

EUGÈNE LOUIS BOUDIN

(Honfleur 1824–1898 Deauville)
Trouville. Les jetées. Marée haute. 1894.
Öl auf Holz.
Unten rechts datiert und signiert: 94 E. Boudin.
32 × 41 cm.

Provenienz:
- Sammlung Georges Ibos.
- Auktion Hôtel Drouot, Paris, 19.6.1900, Los 13.
- Galeries Durand-Ruel, Paris, bei obiger erworben.
- Sammlung F. R. Goldschmit, London, bis 1941.
- Auktion Christie's, London, 26–27.6.1941, Los 99.
- Sammlung A. Tooth and Sons, London, bei obiger erworben.
- Auktion Ansorena, Madrid, 6.7.2010, Los 250.
- Europäische Privatsammlung.

Ausstellungen:
- London 1905, Sisley and Boudin, Grafton Gallery, Nr. 30.
- Paris 1923, Exposition Boudin, Galeries Durand-Ruel, Nr. 29.
- Paris 1927, Exposition Boudin, Galeries Durand-Ruel, Nr. 41.

Literatur:
Robert Schmit: Eugène Boudin, 1824–1898, Paris 1973, Bd. III, S. 269, Nr. 3308 (mit Abb.).

Bereits in jungen Jahren fühlt sich der in Honfleuerer geborene Maler, Eugène Louis Boudin, zu den Häfen und Küsten Nordfrankreichs hingezogen. Im Besonderen machte er sich mit den Darstellungen der normannischen Küste als auch Marine- und Strassenszenen einen Namen in der Kunstwelt.

Unter der Anleitung von François Millet (1814–1875) unternahm er in den 1840er-Jahren erste künstlerische Experimente. Schon früh von der Kunst angezogen und ermutigt von Millet und Eugène Isabey (1803–1886), verlässt er seine Heimat, Le Havre, um sich in Paris voll und ganz der Malerei zu widmen.

Fasziniert von Licht und Schatten und deren Effekte auf die Wahrnehmung und künstlerische Erfassung der Landschaft, verbrachte er viel Zeit im Freien und zählt zu einem der Ersten, die "en plein air", sprich im Freien vor dem Motiv malen. Ein besonderes Augenmerk legte er dabei stets auf die naturgetreue Wiedergabe von Himmel und Wasser, weshalb es nicht verwundert, dass ihn Jean-Baptiste Corot (1795–1875) als „König des Himmels“ bezeichnete.

Unter Zuspruch seiner Künstlerkollegen Isabey, Corot und auch Edgar Degas (1834–1917) und bedingt durch seine zahlreichen Studienreisen, vermochte es Boudin seinen eigenen, vorimpressionistischen Stil zu entwickeln, der sich mit einer bemerkenswerten, unverkennbaren Leichtigkeit in seinen Darstellungen von Land und Leuten zu erkennen gibt und mit Nachdruck auf die Arbeiten der Impressionisten der Folgegenerationen wirken sollte. So war es Claude Monet, der in späteren Jahren mit den Worten zitiert wird: "Wenn ich Maler geworden bin, bin ich es Boudin schuldig."

Der Ursprung seiner Inspiration für seine bevorzugte Motivreihe rund um das Küstenstädtchen Trouville findet sich um 1863, als Boudin seinen ersten Sommer in dem nordfranzösischen Küstenstädtchen verbrachte und fortan jeden Sommer zurückkehrte. Nach der Anbindung an das Zugnetz wurde Trouville, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zu einem modischen Sommerferienort für den französischen Adel, was auch die Nachfrage nach seinen Darstellungen des normannischen Städtchens steigen liess. So widmete er sich in unterschiedlichen Variationen seinem Lieblingsmotiv, zu dem auch vorliegendes, hier zum Verkauf stehende Gemälde gezählt werden darf.

CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)

Verkauft für CHF 55 200 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr