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Lot 3203* - A201 Impressionismus & Moderne - Freitag, 01. Juli 2022, 17.00 Uhr

FRÉDÉRIC BAZILLE

(Monpellier 1841–1870 Beaune-la-Rolande)
Jeune fille au piano. 1866/67.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert: F.B.
40,5 × 32 cm.

Provenienz:
- Thérèse des Hours, Cousine des Künstlers.
- Henriette Auriol, als Tochter von Obiger durch Erbschaft erhalten.
- Galerie Blot, Paris.
- Sammlung Horndasch, München.
- Deutscher Besitz.

Literatur:
- Michel Schulman: Frédéric Bazille (1841–1870), The Digital Catalogue Raisonné, MSb-82 (mit Abb.) (https://www.bazille-catalogue.com/fiches.php?id=82).
- Michel Schulman: Frédéric Bazille: Catalogue raisonné - Supplément 2, Paris 2016, Nr. 3 (mit Abb. S. 6).

Als "Pionier der Moderne" wird der bereits in jungen Jahren auf dem Schlachtfeld des französisch-preussischen Krieges gefallene Frédéric Bazille gehandelt. Inspiriert durch seinen Nachbarn, den bekannten Kunstsammler und Mäzen Alfred Bruyas entdeckt Bazille die Kunst für sich, und zusammen mit Claude Monet und Auguste Renoir zählt er zu den wichtigsten Vertretern der früh impressionistischen Bewegung Frankreichs.

Das überschaubare Œuvre gerät nach dem frühen und tragischen Tod des Künstlers zunächst in Vergessenheit, da Bazille zu Lebzeiten kein einziges Gemälde verkauft und nur wenige Arbeiten ausstellt, darunter am Pariser Salon. Erst durch Schenkungen seiner Familie und späteren Verkäufen der Erben kommt es zu einer posthumen Anerkennung seines künstlerischen Talents. Davon zeugt auch das hier zum Verkauf stehende Porträt einer jungen Frau am Klavier von 1866/67, das sich bis zum Verkauf an die Pariser Galerie Blot im Besitz von Thérèse des Hour, der Cousine Bazilles, und ihrer Tochter Henriette Auriol befand. Michel Schulman vermutet zugleich, dass es sich bei der hier Porträtierten um Thérèse des Hour handelt.

Neben der Malerei lauscht Bazille als leidenschaftlicher Musikliebhaber den Klängen von Hector Berlioz, Felix Mendelssohn Bartholdy und Giacomo Meyerbeer. In mehreren Briefen an seine Eltern berichtet er von seiner musikalischen Leidenschaft und auch von einem Porträt einer jungen Frau am Klavier, das jedoch auf dem Salon von 1866 abgelehnt wurde.

Michel Schulman, der die Eigenhändigkeit dieses Gemäldes bestätigt, vermutet, dass das Gemälde höchstwahrscheinlich in Bazilles Atelier entstanden ist, wovon das Gemälde an der Wand über dem Klavier zeugt. Es handelt sich um dasselbe Gemälde "Rue de village, Chailly" (Abb. 1.), das 1865 in Chailly-en-Bière bei Barbizon entstand und sich heute in der Sammlung des Musée Fabre befindet (Schulman, 1995, S. 125, Nr. 16.).

CHF 65 000 / 75 000 | (€ 67 010 / 77 320)