Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 1067* - A200 Decorative Arts - Donnerstag, 31. März 2022, 10.00 Uhr

SELTENE GROSSE SCHÜSSEL MIT „WARSCHAUER” BROKATDEKOR

Meissen, um 1740–45.
Achteckige Form, bemalt im japanischen Imaristil, in Imitation bestickter und gewebter Stoffmuster, in Blau, Rot, Grün, Gold und Lüster. Im Spiegel ein Vogel auf einem Felsen am Rande eines Flusses und ein Pinienbaum auf einer gegenüberliegenden felsigen Böschung. Kehle und Fahne reich bemalt mit goldgehöhten Dekorfeldern mit Blattranken sowie Päonien- und Chrysanthemenblüten. In zwei blau gerahmten, sechspassigen Reserven, darin je ein herabfliegender Phönix. Goldene Randlinie. Auf der Unterseite drei konzentrisch angeordnete Blattranken mit je einer grossen Päonienblüte und dreifache Ringlinie um den Standring. Auf dem Boden eine Doppelringlinie. Unterglasurblaue Schwertermarke, Blaumalerzeichen K und drei Punkte, Dreher- und Formerzeichen 20 eingepresst.
Ø 50 cm.

Minime Randbestossung

Es ist die ausserordentliche Grösse, die dieses Formstück aus der „Warschauer” Brokatdekor-Serie einzigartig macht.

Es existieren eine Reihe von Formstücken, Schüsseln und Tellern, vor allem in gebogter aber auch runder und achteckiger Form, die dieses japanische Dekor tragen. Obwohl der Name „Warschauer Service” als Überbegriff für Stücke mit diesem Dekor im Kunsthandel seit je geläufig ist, fehlen tatsächlich noch die Nachweise für ein solches in Auftrag gegebenes Service.

Im Katalog zur Sammlung Ernst Schneider in Schloss Lustheim, zitiert Julia Weber neben grossen Schüsseln von 35 cm (Rijksmuseum Amsterdam) und 31 cm auch unter anderem achteckige Teller, die in einer kleinen Grösse von nur 22 cm 1983 auf einer Auktion in London angeboten wurden (Weber 2013, Band II, S.108 Anm. 2). Eine Helmkanne mit Becken war kürzlich bei Koller Auktionen in Zürich (Auktion Sammlung Dr. Müller-Frei, 16. Juni 2020, Lot 1577).

Zwei grosse Schüsseln dieser Form mit einer alternativen Imaribemalung befinden sich ebenfalls in der Sammlung Schneider (s. Weber 2013, S.101) und in der Sammlung Hans Syz (S. Ducret, Frühmeissner Dekors, KFS Mitteiliungsblatt Nr. 50, 1960, Abb.50,51).

CHF 20 000 / 25 000 | (€ 20 620 / 25 770)

Verkauft für CHF 24 700 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr