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Lot 3246 - A180 Gemälde des 19. Jahrhunderts - Freitag, 31. März 2017, 15.30 Uhr

HONORE DAUMIER

(Marseille 1808–1879 Valmondois)
Chanteurs de rue.
Öl auf Holz.
25,5 x 33,3 cm.

Provenienz:
- Privatsammlung Mme Esnault-Pelterie, Paris.
- Sammlung Haro.
- Schweizer Privatsammlung.

Ausstellungen:
- Exposition centennale de l'art français de 1800 à 1889, Paris, 1900, Nr. 173 (verso Etikette).
- Exposition Daumier, Palais de l'Ecole des Beaux-Arts, Paris, Mai 1901, Nr. 38.
- Vingt Peintres du XIXe Siècle, Galeries Georges Petit, Mai 1910, Nr. 45 (verso Etikette).
- Daumier: peintures, aquarelles, dessins, Musée de l'Orangerie, Paris, 1934, Nr. 12.
- Exposition Daumier, Pennsylvania Museum of Art, Philadelphia 1937, Nr. 10.

Literatur:
- Ausst. Kat. Exposition centennale de l'art français de 1800 à 1889, Paris 1900, Nr. 173, S. 199 (chanteurs des rues, à Mme Esnault-Pelterie).
- Rouart, L.: Collection de Madame Esnault-Pelterie, in: Les Arts, Juni 1906, Nr. 54, S. 12 (mit Abb.).
- Klossowski, Erich: Honoré Daumier, München 1908, Nr. 215, S. 16.
- Escholier, Raymond: La Vie et L'Art romantiques. Daumier, peintre et lithographe, Paris 1923, S. 172 (mit Abb.).
- Fuchs, Eduard: Der Maler Daumier, München 1927, Nr. 37, S. 47.
- Maison, Karl-Eric: Honoré Daumier, Catalogue raisonné of the paintings, watercolours and drawings, London 1968, Vol. I, Nr. II-22, S. 195, Abb. Pl. 188.
- Barzini, Luigi / Mandel, Gabriele: L'Opera pittorica completa di Daumier, Milan 1971, Nr. 142.

Das seit langem in einer Schweizer Privatsammlung befindliche Werk, "Chanteurs de rue", stellt in charakteristischer Manier des französischen Malers Honoré Daumier fahrende Musikanten aus der unteren sozialen Schicht in Paris bei einem Ständchen dar. Mit zärtlicher Ironie fängt Daumier die Leidenschaft ein, mit der die Musiker ihre Kunst ausüben. Bereits in seinem lithographischen Werk griff der Künstler oft Singende oder Musizierende auf, wobei er häufig sarkastische Momente einfliessen liess, so beispielsweise in der Lithographie "Un orchestre dans une maison comme il faut" von 1858, in der ein gähnender Musiker dargestellt ist, während sich auf der Bühne eine langweilige Szene abspielt.

1846 zog Daumier in die Nr. 9, quai d'Anjou auf der Pariser Ile Saint-Louis. In der darauffolgenden Zeit wandte sich der Künstler, der bisher vor allem für seine lithographischen Karikaturen von Theaterkünstlern und -Aufführungen bekannt war, der Malerei und insbesondere der Darstellung der Arbeiterklasse zu. Von dem überfüllten Dritte-Klasse-Wagen eines Zuges bis zum Quartiersmetzger schuf Daumier in seinem malerischen Werk Ikonen des modernen Zeitalters.

Die markante Erscheinungsform seiner Figuren lässt einen Vergleich mit anderen Malerpersönlichkeiten seiner Zeit und deren revolutionären Wiedergabe des Alltagsgeschehens zu, so beispielsweise die Bauern auf dem Feld von Jean-François Millet (1814-1875). Tatsächlich verbrachte Daumier 1855 einige Zeit mit Millet in Theodore Rousseaus Haus in Barbizon. Sein Gespür für die alltägliche Realität der Arbeiterklasse verleiht seinem Werk eine dokumentarische und sozialkritische Dimension, und macht seine Figuren weniger zu neutralen Protagonisten einer Genreszene als viel mehr zu historischen Zeitzeugen, wie im hier angebotenen Werk charakteristisch verdeutlicht wird.

CHF 60 000 / 80 000 | (€ 61 860 / 82 470)

Verkauft für CHF 72 500 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr