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Lot 1418* - A182 Decorative Arts - Donnerstag, 21. September 2017, 10.00 Uhr

1 PAAR PORTE-TORCHEREN "AUX TETES DE BELIERS",

Louis XVI, wohl Piemont um 1780/90.
Holz kanneliert und profiliert sowie ausserordentlich reich beschnitzt mit Widderköpfen, Blattwerk und Zierfries sowie vergoldet. Wenig vorstehende "Carrara"-Platte auf gerader Zarge mit 3 durch Zwischentablar und Girlanden verbundenen, geschweiften Widderkopfbeinen auf Bocksfüssen. Fehlstellen und Restaurationen.
D 45 cm. H 85 cm.

Provenienz: Aus französischem Besitz.

Die markanten Widderköpfe sowie die magistral bearbeiteten Girlanden sind typisch für das piemontesische Kunsthandwerk. Eine Prunk-Konsole "aux têtes de lion", Teil der Sammlungen des Turiner Königsschlosses, weist analoge Girlanden auf und ist abgebildet in: A. Gonzales-Palacios, Europäische Möbelkunst - Italien, 18. Jahrhundert, München 1966; S. 71 (Abb. 99). Eine Jardinière mit analogen Girlanden ist abgebildet in: G. Wannenes, Mobili d'Italia, Mailand 1984; S. 183.

Durch den Vertrag von Utrecht wurden 1713 die Autonomie und die Staatsgrenzen des kleinen "stato" Piemont und seiner Hauptstadt Turin festgelegt. Die damit verbundene politische Stabilität und die Kontakte zu Frankreich führten zu materiellem Reichtum. Der starke künstlerische Einfluss von Pariser Mobiliar auf das lokale Kunsthandwerk wurde u.a. bei der Neueinrichtung des Palazzo Reale in Turin, der Schlösser Rivoli, Mancalieri und Venaria umgesetzt. Die piemontesischen adaptierten die französischen Vorbilder und schufen ausserordentlich elegante Möbel und Einrichtungsgegenstände von eigenem Charakter.

Lit.: A. Disertori / A.M. Necchi-Disertori, Il mobile del settecento - Italia, Novara 1985; S. 32-44 (Angaben zu piemontesischem Mobiliar). E. Quaglino, Il mobile piemontese, Mailand 1966; S. 164-182 (mit Abb. ähnlicher Konsolen und Tische).

CHF 16 000 / 25 000 | (€ 16 490 / 25 770)

Verkauft für CHF 17 300 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr