Louis XVI, C.C. SAUNIER (Claude Charles Saunier, Meister 1752) zuzuschreiben, Paris um 1780.

Rosenholz, Palisander und diverse Edelhölzer gefriest sowie mit Filets und Zierfries eingelegt. Rechteckiger Korpus mit geradem, vorkragendem Kranz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen. Zweitüriges Unterteil mit markanter Schlagleiste, inwendig abklappbare Schublade mit Schreibfach. Zurückgesetzter, analog gestalteter Vitrinenaufsatz und "Fleur de Pêche"-Platte. Reiche, vergoldete Bronzebeschläge, -sabots und -applikationen. 120x46x213 cm.

Eine in der Formgebung und Marketerie identische, von C.C. Saunier signierte Vitrine wurde bei Tajan Monte Carlo am 4.12.1983 (aus der Sammlung Hubert de St. Senoch) verkauft; die unsrige ist demnach das Gegenstück mit Schreibabteil. C.C. Saunier stammte aus einer Ebenistendynastie und lernte sein Handwerk im Familienatelier. In den späten 1750er und frühen 1760er Jahren, bis er 1765 das väterliche Atelier übernahm, fertigte er vor allem Möbel im "style Louis XV" und wurde später einer der wichtigsten Vertreter des Neoklassizismus. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 771-782 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 570 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 416 und 433 (biogr. Angaben).