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Lot 1221* - A140 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 22. März 2007, 10.00 Uhr

SEKRETÄR "A ABATTANT" MIT BEMALTEN PANNEAUX,

Louis XVI, sign. N. PETIT (Nicolas Petit, Meister 1761), Innungsstempel, Paris um 1775/80.
Rosenholz, Amarant und teils grün getönte Edelhölzer gefriest, die Panneaux aus China, 18. Jh.; auf hellblauem Fond ausserordentlich feine Figurenstaffage in idealisierter Parklandschaft. Prismierter Korpus mit leicht vorstehenden Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit Vierkantbeinen. Front mit abklappbarer, innen mit grünem Leder bezogener Schreibplatte zwischen Kopfschublade und Fach mit Doppeltüre. Inneneinteilung mit grossem Zentralfach, flankiert von je 3 übereinander liegenden Schubladen unter 3 grossen Fächern auf 2 Reihen. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge in Form von Rosetten, Mäanderband und Zierfries. Profilierte "Levanto"-Platte. 114x41,5x(offen101)x147 cm.

Provenienz: - Auktion Laire Dubreuil, Galerie G. Petit Paris am 4.6.1921 (Katalognr. 76). - Auktion Galerie Fleuries Cannes am 31.1.1962 (Katalognr. 44). - Aus einer hochbedeutenden europäischen Privatsammlung. Publikationen: - G. Henriot, Les beaux meubles des collections privées, Paris 1928; Tafel IX, Abb. 2. - Les ébénistes du XVIIIe siècle français, in: Collection Connaissances des Arts, Paris 1963; S. 209 (Abb.5). - P. Lemonnier, Nicolas Petit, un ébéniste prospère, in: L'Estampille / L'Objet d'Art 1, 1990; S. 44f. Hochbedeutender Sekretär von bestechender Qualität und Eleganz, als das eigentliche Meisterwerk des N. Petit zu bezeichnen. Bereits in den 1730er Jahren wurden durch die Händler Hébert, Darnault und Poirier japanische und chinesische Lacktafeln nach Paris importiert, wo man sie zu Frontpanneaux für Kommoden, Schränke und Gueridons verarbeitete. Die erste, quellenmässig gesicherte Lieferung eines solchen Möbels, eine Kommode von B. II Van Risen Burgh für den "Garde-Meuble Royal", erfolgte 1737. In den darauffolgenden Jahrzehnten erfreuten sich diese sehr teuren Möbel grosser Beliebtheit und wurden von den wichtigsten und talentiertesten Ebenisten hergestellt. Von Bedeutung ist die Tatsache, dass in Paris Ateliers entstanden, die sich auf die Herstellung von Lackpanneaux im "goût chinois" oder "goût japonais" spezialisierten. Es ist deshalb davon auszugehen, dass ein Grossteil solcher Panneaux in Paris hergestellt wurde. Diesbezügliche Untersuchungen befinden sich allerdings in der Anfangsphase, so dass es noch nicht möglich ist, Panneaux einem bestimmten Atelier zuzuschreiben. In seiner über 30jährigen Tätigkeit in der Rue du Faubourg Saint-Antoine schuf N. Petit eine beeindruckende Anzahl an Möbeln diverser Stilrichtungen - vom "style Louis XV" über die Transition bis zum "style Louis XVI". Der immensen Schaffenskraft und Vielfalt verdankte er seinen exzellenten Ruf und prosperierende Geschäfte. Zu Beginn seiner Laufbahn fertigte er, dem Zeitgeschmack folgend, exquisite Möbel wie Kommoden, Sekretäre, Encoignuren, Damenbureaux und Beistelltische mit geschweiften Formen. Dabei erwies er sich als Meister aller Materialien, denn sowohl seine ausserordentlich feinen Marketerien wie auch die Lackarbeiten waren von stupender Qualität, welche den Werken der berühmtesten Ebenisten der Epoche - B. Van Risenburgh, J. Dubois und J.P. Latz - in keiner Weise nachstanden. Aus der Epoche der Transition sind zahlreiche bedeutende Möbel im "gout à la grècque" bekannt, einige mit ausserodentlich feinen Porzellanplaketten. Seinen künstlerischen Höhepunkt erlangte N. Petit in der neoklassizistischen Epoche, durch sein beachtliches Talent, verschiedene Materialien in meisterhafter Weise zu kombinieren. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 642 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 355/356 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S: 397 (mit dem Hinweis auf den in Paris verkauften Sekretär der Krieger).

CHF 800 000 / 1 200 000 | (€ 824 740 / 1 237 110)

Verkauft für CHF 925 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr