nach Vorbildern aus der Antike, wohl Rom, 19. Jh.

Bronze brüniert. Hades raubt Persephone, neben ihm der Höllenhund Kerberos, auf Rechteckplatte. Fehlstelle. H 70 cm.

Provenienz: Aus einer europäischen Sammlung. Persephone war die Tochter der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter und des Göttervaters Zeus. Hades, der Gott des Totenreiches, verliebte sich in sie und hielt bei Zeus um ihre Hand an. Dieser wollte seinen älteren Bruder nicht mit einer Absage beleidigen, wusste aber auch, dass Demeter es ihm nie verzeihen würde, sollte er ihre Tochter tatsächlich mit Hades in den Tartaros schicken. Zeus nahm die Diplomatie zu Hilfe und erklärte, dass er die Zustimmung weder geben noch verweigern könne, wodurch sich Hades berechtigt fühlte, das Mädchen zu entführen. Eines Tages, als Persephone in der Nysa-Ebene am Blumenpflücken war, tat sich plötzlich die Erde auf, und aus dem dunklen Abgrund des Totenreiches stieg Hades empor. Er verfrachtete das schreiende Mädchen mit Gewalt in seine von schwarzen, unsterblichen Pferden gezogenen Kutsche und fuhr davon. Vergeblich rief Persephone nach ihrem Vater. Ihr lautes Schreien wurde jedoch von Hekate und Helios gehört, die sofort zu Demeter eilten und ihr von der Entführung ihrer Tochter berichteten. Die Göttin wurde sehr zornig, verbot allen Pflanzen zu wachsen und Früchte zu tragen und schwor, dass die Erde unfruchtbar bleiben würde, bis Persephone aus dem Totenreich befreit worden sei. Demeters Zorn und Trauer bewogen Zeus schliesslich dazu, mit ihr und Hades eine Vereinbarung zu treffen: Persephone sollte die eine Hälfte des Jahres (Sommer) bei ihrer Mutter, und die andere Hälfte (Winter) bei Hades verbringen.