Barock, wohl süddeutsch, 17. Jh.

Holz allseitig gefasst; auf schwarzem Fond bunte Blumen, Blätter und Zierfries. Rechteckiger Korpus mit vorstehendem, aufklappbarem Blatt auf profiliertem Sockel. Doppeltürige Front mit profilierter, breiter Schlagleiste. Inneneinteilung mit 11 ungleich grossen Schubladen, darüber 2 Fächer, das eine mit Blatt, auch als Beilade verwendbar. Feines Eisenschloss. 24x18x31 cm.

Provenienz: Privatsammlung, Basel. Die Entstehungsgeschichte der Wismut-Malerei ist noch weitgehend ungeklärt. Als Herkunftsregionen stehen vor allem Süddeutschland und die Nordschweiz im Vordergrund. Bei Wismut handelt es sich um ein seltenes Metall mit silberähnlichem Glanz, das von allen Metallen die geringste Wärmeleitfähigkeit besitzt. Die Kästchen und Schatullen, welche mit Wismut bemalt wurden, erhielten zuerst eine Grundierung aus Schlämmkreide und Leimlösung, den sog. "Kreidegrund". Danach wurde das metallische Wismutpulver aufgestreut und mit einem Achat-Polierstein geglättet. Auf diese Weise entstand eine silbern glänzende, metallisch wirkende Oberfläche. Wurde darüber ein dünner, gelblicher Lacküberzug gelegt, erhielt die Fläche eine Art Goldglanz. Auf den silbern oder golden wirkenden Grund wurden die Motive aufgemalt, wobei der Wismutglanz zwischen der Polychromie durchschien.