(Chur 1741 - 1807 Rom)

Der gefesselte Silenus bittet drei Hirtinnen, ihn loszubinden.

Schwarze Kreide, Feder in Braun, braun laviert.

Unter der Illustration Aufschrift (wohl von der Hand Kauffmanns): Silène se réveillant et priant les Bergères de le délier et il leur promet de chanter les Mis[...]/voiés la sixième Eglo. de Virg."

19,7 x 19,7cm. Gerahmt.

Provenienz: - Christie's South Kensington, 12. Dezember 1996, Lot 327. - Schweizer Besitz. Bei der dargestellten Szene handelt es sich um eine Illustration der 6. Ekloge von Vergil (ca. 40 v. Chr.), die erzählt, wie zwei Hirtenknaben einen noch vom Vorabend trunkenen Silen schlafend vorfinden. Eine Nymphe treibt bereits ihren Spott mit dem Betäubten und bestreicht ihm die Schläfen mit rotem Brombeersaft. Die beiden ausgelassenen Hirten fesseln ihn mit seinen eigenen Festkränzen, weil sie hoffen, ihn dadurch zur Einlösung eines längst gegebenen Versprechens zwingen zu können, nämlich seine Lieder vorzutragen (V. 13-22). Der mittlerweile aufgewachte Silen lacht ob solcher List und bittet um Loslösung und singt sodann sein Lied.