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Lot 1072* - A146 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 18. September 2008, 10.00 Uhr

FOLGE VON 4 GROSSEN FAUTEUILS "A LA REINE",

Louis XV, Genua um 1750.
Holz reich beschnitzt mit Blumen, Blättern, Rocaillen und Zierfries sowie vergoldet. Leicht trapezförmiger, geschweifter Sitz auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen. Flache, bogenförmig abschliessende Rückenlehne mit teils gepolsterten Armlehnen auf geschweiften Stützen. Roter Seidenbezug mit hellen Blumen, Blättern und Draperien. Vergoldung restauriert, 1 Bein repariert. 70x55x50x110 cm.

Provenienz: - Aus einer französischen Sammlung. - Auktion Galerie Koller am 15. Juni 1994 (Katalognr. 1049). - Privatbesitz, Monaco. Bedeutende, seltene Folge von bestechender Qualität; ein meisterhaftes Beispiel der Genueser Luxusmöbel, die sich an der Eleganz der französischen Hofmöbel und der Formgebung venezianischer "poltrone" orientieren. Genua war im 18. Jahrhundert eine wirtschaftlich und kulturell aufstrebende Stadt, wo noble Familien wie Doria, Brignoni und Sale ihren Reichtum durch prunkvolle Bauten manifestierten und ihre Paläste mit teuerstem Mobiliar einrichten liessen. Als wesentlich erwies sich der Kontakt zu Frankreich. 1684 wurde die Stadt von Louis XIV erobert, was den "stile genovese" prägte, da sich nach dem Edikt von Nantes 1685 viele französische, protestantische Ebenisten in der ligurischen Hauptstadt niederliessen. Die Werke der "bancalari" - so wurden die Genoveser Tischler genannt - zeichneten sich durch die französisch beeinflusste Formensprache, perfekte Konstruktion und Liebe zum Detail aus; auch nicht sichtbare Teile der Möbel wurden akkurat ausgearbeitet und gepflegt. 1751 wurde die Accademia Ligustria gegründet, wo die bedeutendsten Ebenisten, wie zum Beispiel A. Ratti und A. Tagliafichi, ihr Handwerk lernten. Als Meisterarbeiten wurden Kommoden und "ribalte" gefordert, die durch die ausserordentlich elegante Formgebung und das feine Furnier "a motivo di fiore quadrilobato" charakterisiert waren. Lit.: M. Cera, Il mobile italiano, Mailand 1983; S. 112. A. Disertori / A.M. Necchi-Disertori, Il mobile del settecento - Italia; Novara 1985; S. 44-48 (Abb. einer "ribalta"). W. Terni de Gregory, Vecchi mobili italiani, Mailand 1985; S. 161 und 169. G. Mazzariol, Mobili italiani del seicento e settecento, Mailand 1964; S. 130 (Abb. A und B).

CHF 70 000 / 120 000 | (€ 72 160 / 123 710)

Verkauft für CHF 180 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr