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Lot 1069* - A147 Möbel, Porzellan & Dekoration - Mittwoch, 03. Dezember 2008, 10.00 Uhr

KOMMODE,

Régence, M. SCHUHMACHER (Martin Schuhmacher, gest. 1781 in Ansbach) zuzuschreiben, Ansbach um 1730/40.
Palisander und Veilchenholz gefriest sowie mit Rautenmuster, Diamantspitz und Zierfries eingelegt. Rechteckiger Korpus mit vorstehendem, in profilierten Bronzestab gefasstem Blatt auf gerader Zarge mit geschweiften Beinen. Front mit 3 Schubladen. Vergoldete Bronzebeschläge und -hänger. 107x51x82 cm.

Provenienz: Privatbesitz, Deutschland. Da M. Schuhmacher bereits 1720 in den Hofakten der Residenz Ansbach auftaucht, wurde bisher angenommen, dass er bei seinem Vorgänger Johann Matusch das Handwerk gelernt hat. In den Hofkalendern ist Schuhmacher bis 1780 als Hofebenist geführt. Die hier angebotene Kommode war ursprünglich Teil eines Paares, das im Inventar der Residenz Ansbach aus dem Jahr 1842 unter der Beschreibung: "2 Commoden von Purpurholz mit Messing garnierten Platten, jede mit 3. Schubladen mit 6. messingen Handhaben und 3. Schildern, die vorderen Füsse mit messingen Schilden garniert" im 1. Vorzimmer des Gästeappartements eingetragen ist. Mit den runden Ecken und der leicht vorschwingenden Front, die vom Messingprofil der Platte betont wird, wirkt die Kommode sehr elegant. Es wurden keine aufwendigen Beschläge gewählt, und die ruhige Marketerie mit den feinen Messingfäden kann ihre Wirkung entfalten. Ebenfalls gut gelungen sind die Beschläge der Füsse mit kugeligem Wulst und seitlichen Voluten, die nach oben palmettenartig die Kommodenecke und den gebogenen Übergang der Beine in die Unterkanten des Korpus aufnehmen. Ähnliche Marketerie haben in der Residenz Ansbach ein Schreibschrank und ein Kabinettschränkchen. Im übrigen gehört die Kommode zu einer Gruppe von Möbeln aus der Werkstatt des Ansbacher Hofebenisten Martin Schuhmacher, so dass die bisherige Zuschreibung an den Berliner Hofschreiner Martin Böhme gegen 1730 hinfällig ist. Vorbild für die Marketerie war mit grosser Sicherheit ein Möbel des Pariser Ebenisten François Lieutaud, das 1728/30 nach Ansbach kam. Folglich kann die Kommode in die Jahre 1730/40 datiert werden. Lit.: Chr. Graf von Pfeil, Die Möbel der Residenz Ansbach, München 1999; S. 101-102 (Katalognr. 19, mit Abb. unserer Kommode).

CHF 15 000 / 25 000 | (€ 15 460 / 25 770)

Verkauft für CHF 19 200 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr