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Lot 1020* - A143 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 06. Dezember 2007, 10.00 Uhr

FREMIET, E.

(Emanuel Frémiet, 1824-1910), Paris um 1900.
Bronze vergoldet und schwarzer Marmor. Reiterstandbild des Bertrand du Guesclin. Sign. E. FREMIET und bez. BERTRAND DUGUESCLIN. H 60 cm.

B. du Guesclin (geb. um 1320 in Schloss La Motte-Broons bei Dinan, gest. 1380 vor Châteauneuf-de-Randon) war ein bedeutender französischer Heerführer und Connétable von Frankreich. Dank seiner militärischen Erfolge im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich ging er als ein "Ritter ohne Fehl und Tadel" in die Geschichte ein und er langte den Status eines Nationalhelden. Er kämpfte im bretonischen Erbfolgekrieg 1341-1364 auf der Seite von Karl de Blois, der dem von England unterstützten Herzog Johann IV. von Montfort die Herrschaft streitig machte. Um 1360 war du Guesclin Oberbefehlshaber von Karls Truppen in der Normandie, in Anjou und Maine. Nachdem er 1364 bei Cocherel König Karl den Bösen von Navarra, einen ebenfalls mit England verbündeten Thronrivalen des neuen Königs Karl V., vernichtend geschlagen und damit seiner Hoffnungen auf den Thron beraubt hatte, wurde du Guesclin vom König zum Grafen von Longueville und Königlichen Kammerherrn ernannt. 1365 beauftragte ihn Karl V., die beschäftigungslosen, in Frankreich marodierenden Söldner zu sammeln und nach Spanien zu führen, wo sie Heinrich von Trastàmara im Kampf um die Krone von Kastilien gegen seinen Halbbruder Peter I. unterstützen sollten. 1367 wurde du Guesclin vom kastilisch-englischen Heer bei Nàjera besiegt und gefangengenommen. Von König Karl V. freigekauft, schlug er Peter I. 1369 vor der Festung Montiel endgültig. Von Heinrich, nun Heinrich II. von Kastilien, wurde du Guesclin mit dem Titel eines Grafen von Molina belohnt und 1370 von Karl V. mit der Würde eines Connétable von Frankreich ausgezeichnet. In den folgenden zehn Jahren führte du Guesclin einen einzigartigen Zermürbungskrieg gegen England und eroberte Festung für Festung. 1380 erlag er während der Belagerung von Châteauneuf-de-Randon einem plötzlichen Tod - angeblich weil er überhitzt viel zu kaltes Wasser getrunken hatte. Er wurde auf Geheiss von Karl V. in der Königsgruft der Abteikirche von Saint-Denis bestattet; sein Herz befindet sich in der Kirche Saint-Sauveur in Dinan. E. Frémiets berühmteste Bronzefigur ist "Jeanne d'Arc équestre", sie zeigt das grosse Interesse des Künstlers an Personen aus der Geschichte Frankreichs, wie z.B. Saint Hubert, Le Grand Condé, Louis XIII enfant und an anderen, unbekannteren Persönlichkeiten aus heroischen Epochen. Meistens sind diese Personen als Reiter dargestellt, was auf Frémiets zweite Vorliebe für Pferde hindeutet. Ab 1843 stellte er regelmässig und mit grossem Erfolg im "Salon" von Paris aus, wo er exzellente Kritiken und Preise erhielt. Neben kleineren Bronzen fertigte Frémiet auch lebensgrosse Figuren - "Napoléon I équestre", "Louis d'Orléans équestre", die "Quatre Parties du monde", "Eléphant pris au piège", "L'Homme de l'age de pierre" -, die heute noch in ganz Frankreich Plätze und Gärten schmücken. Frémiet fertigte auch Bronzezierat für Möbel und Einrichtungsgegenstände, die er ebenfalls mit grossem Erfolg verkaufte. Lit.: P. Kjellberg, Les bronzes du XIXe siècle, Tours 2001; S. 327-337 (biogr. Angaben).

CHF 3 000 / 5 000 | (€ 3 090 / 5 150)

Verkauft für CHF 3 960 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr