Lot 1145 - A148 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 26. März 2009, 10.00 Uhr
SEKRETÄR "A ABATTANT ET AUX INSTRUMENTS DE MUSIQUE",
Provenienz: Aus einer europäischen Privatsammlung. Feiner Sekretär in sehr gutem, restauriertem Erhaltungszustand. Ein nahezu identischer Sekretär, signiert von Petits "confrère" L. Boudin, der oft Möbel von Petit weiterverkaufte, ist abgebildet in: J. Nicolay, Les maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 67 (Abb. L). Es ist davon auszugehen, dass es ebenfalls von N. Petit gefertigt und von L. Boudin - als "marchand mercier" - der illustren Kundschaft angeboten wurde. In seiner über 30jährigen Tätigkeit in der Rue du Faubourg Saint-Antoine schuf N. Petit eine beeindruckende Anzahl an Möbeln diverser Stilrichtungen - vom "style Louis XV" über die Transition bis zum "style Louis XVI". Der immensen Schaffenskraft und Vielfalt verdankte er seinen exzellenten Ruf und prosperierende Geschäfte. Zu Beginn seiner Laufbahn fertigte er, dem Zeitgeschmack folgend, exquisite Möbel wie Kommoden, Sekretäre, Encoignuren, Damenbureaux und Beistelltische mit geschweiften Formen. Dabei erwies er sich als Meister aller Materialien, denn sowohl seine ausserordentlich feinen Marketerien wie auch die Lackarbeiten waren von stupender Qualität, welche den Werken der berühmtesten Ebenisten der Epoche - B. Van Risenburgh, J. Dubois und J.P. Latz - in keiner Weise nachstanden. Aus der Epoche der Transition sind zahlreiche bedeutende Möbel im "goût à la grècque" bekannt, einige mit ausserordentlich feinen Porzellanplaketten. Seinen künstlerischen Höhepunkt erlangte N. Petit in der neoklassizistischen Epoche, durch sein beachtliches Talent, verschiedene Materialien in meisterhafter Weise zu kombinieren. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 642 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 355/356 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 397 (mit Hinweis auf den in Paris verkauften Sekretär der Krieger).
CHF 70 000 / 120 000 | (€ 72 160 / 123 710)
Verkauft für CHF 81 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr