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Lot 1145 - A148 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 26. März 2009, 10.00 Uhr

SEKRETÄR "A ABATTANT ET AUX INSTRUMENTS DE MUSIQUE",

Louis XVI, sign. N. PETIT (Nicolas Petit, Meister 1761), Innungsstempel, Paris um 1780.
Rosenholz, Palisander und teils getönte Edelhölzer gefriest sowie allseitig reich eingelegt mit Musikinstrumenten, Damenhut, Ruder, Korb, Jagdwaffen, Blumen, Vasen, Balustraden und Zierfries. Rechteckiger, gekanteter Korpus auf bogenförmig ausgeschnittener Zarge mit Winkelfüssen. Abklappbare, innen mit olivgrünem, goldgeprägtem Leder bezogene Schreibplatte zwischen Kopfschublade und Doppeltüre vor grossem Fach über 2 Schubladen und herausnehmbarer, abschliessbarer Kassette mit Klappdeckel. Inneneinteilung mit grossem Zentralfach, flankiert von je 3 mit feinen Blumen eingelegten, übereinander liegenden Schubladen unter 3 grossen Fächern in 2 Reihen. Vergoldete Bronzebeschläge. Profilierte, grau/beige gesprenkelte Marmorplatte. Ergänzungen. 82x40x(offen 85)x137 cm.

Provenienz: Aus einer europäischen Privatsammlung. Feiner Sekretär in sehr gutem, restauriertem Erhaltungszustand. Ein nahezu identischer Sekretär, signiert von Petits "confrère" L. Boudin, der oft Möbel von Petit weiterverkaufte, ist abgebildet in: J. Nicolay, Les maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 67 (Abb. L). Es ist davon auszugehen, dass es ebenfalls von N. Petit gefertigt und von L. Boudin - als "marchand mercier" - der illustren Kundschaft angeboten wurde. In seiner über 30jährigen Tätigkeit in der Rue du Faubourg Saint-Antoine schuf N. Petit eine beeindruckende Anzahl an Möbeln diverser Stilrichtungen - vom "style Louis XV" über die Transition bis zum "style Louis XVI". Der immensen Schaffenskraft und Vielfalt verdankte er seinen exzellenten Ruf und prosperierende Geschäfte. Zu Beginn seiner Laufbahn fertigte er, dem Zeitgeschmack folgend, exquisite Möbel wie Kommoden, Sekretäre, Encoignuren, Damenbureaux und Beistelltische mit geschweiften Formen. Dabei erwies er sich als Meister aller Materialien, denn sowohl seine ausserordentlich feinen Marketerien wie auch die Lackarbeiten waren von stupender Qualität, welche den Werken der berühmtesten Ebenisten der Epoche - B. Van Risenburgh, J. Dubois und J.P. Latz - in keiner Weise nachstanden. Aus der Epoche der Transition sind zahlreiche bedeutende Möbel im "goût à la grècque" bekannt, einige mit ausserordentlich feinen Porzellanplaketten. Seinen künstlerischen Höhepunkt erlangte N. Petit in der neoklassizistischen Epoche, durch sein beachtliches Talent, verschiedene Materialien in meisterhafter Weise zu kombinieren. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 642 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 355/356 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 397 (mit Hinweis auf den in Paris verkauften Sekretär der Krieger).

CHF 70 000 / 120 000 | (€ 72 160 / 123 710)

Verkauft für CHF 81 600 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr