Lot 1014 - A150 Möbel, Porzellan & Dekoration - Donnerstag, 17. September 2009, 10.00 Uhr
ASTRONOMISCHE TISCHUHR,
Provenienz: Aus einer bedeutenden Schweizer Privatsammlung. Ausstellung: Als Leihgabe im Ulmer Museum. Hochbedeutende Tischuhr von perfekter Qualität. Astronomische Uhren sind keine Erfindung der Neuzeit, sondern wurden bereits im Mittelalter hergestellt. Als Monumentaluhren waren sie vor allem an Kathedralen und Rathäusern angebracht. Beispiele dafür sind die - heute nicht mehr erhaltene - Uhr des Strassburger Münsters von 1354 und die im Spätmittelalter hergestellte Uhr des Ulmer Rathauses; sie hat die Zeiten überdauert, allerdings nicht ohne diverse Erneuerungen über sich ergehen zu lassen. Die Tischuhr zählt zur Gruppe der Räderuhren und wird durch Feder angetrieben, die bereits im Mittelalter als "Energiequelle" eingesetzt wurde und das Gewicht als Triebwerk ablöste. Astronomische Tischuhren findet man erst ab dem 16. Jahrhundert. Es war die Zeit der Prunkuhren und Automaten; technische Wunderwerke und prächtige künstlerische Zeugnisse der Gold- und Silberschmiede. Unsere Uhr orientiert sich mit ihrer Türmchenform an älteren Vorbildern, unterschiedet sich aber durch das relativ schlicht gestaltete Gehäuse - wahrscheinlich stammt der Auftraggeber aus bürgerlichen Kreisen - und ist ein aussergewöhnliches Dokument der Ulmer Uhrmacherkunst des frühen 17. Jahrhundert und des für diese Zeit grossen Interesses an Astronomie und Astrologie. Lit.: J. Abeler, Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal 1977; S. 485 (biogr. Angaben).
CHF 40 000 / 70 000 | (€ 41 240 / 72 160)
Verkauft für CHF 54 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr