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Lot 1112* - A147 Möbel, Porzellan & Dekoration - Mittwoch, 03. Dezember 2008, 10.00 Uhr

BUREAU MAZARIN MIT BOULLE-MARKETERIE,

Louis XIV, aus einer Pariser Meisterwerkstatt, um 1710.
Rotes Schildpatt mit ausserordentlich feinen, gravierten Messingeinlagen "à la Bérain"; Figurenstaffage, Fabelwesen, Putten, Girlanden, Blumen und Zierfries. Rechteckige, in profilierten Messingstab gefasste, vorstehende Platte auf gekehlter Zarge mit durch 2 geschweifte Kreuzstege verbundenen Volutenbeinen auf stilisierten Kreiselfüssen. Front mit geschweifter Zentralschublade über der Beinaussparung vor Fach mit Türe, flankiert von je 3 übereinander liegenden Schubladen. Reiche, vergoldete Bronzebeschläge und -applikationen. 129x73x83 cm.

Provenienz: Aus einer Pariser Sammlung. Hochbedeutendes Bureau von bestechender Qualität in sehr gutem Erhaltungszustand. Ein in der Formgebung nahezu identisches, N. Sageot zugeschriebenes Bureau Mazarin wurde in unserer Dezember-Auktion 2007 (Katalognr. 1090) verkauft. Ein weiteres, signiertes Bureau ist heute Bestand der königlichen Sammlungen im Stockholmer Palast und abgebildet in: P. Grand, Le moblier et les atelier de l'époque, in: L'Estampille 8 (1993); S. 50f. Ein drittes Bureau wurde bei Christie's New York am 8.10.2007 (Katalognr. 227) verkauft. Ein weiteres, schliesslich, aus einer europäischen Privatsammlung, wurde bei Sotheby's London am 8.7. (Katalognr. 129) angeboten. Als "bureau Mazarin" wird der Schreibtisch der Übergangsphase zwischen dem achtbeinigen Schreibpult der Louis-XIV-Epoche und dem eleganten, leichter wirkenden Bureau-Plat der Régence bezeichnet. Kardinal Mazarin (1602-1662), Nachfolger von Richelieu am französischen Hof und politischer "Architekt" der Vormachtstellung Frankreichs im Europa der 1650er Jahre, gab diesem Möbel seinen Namen. Vermutlich war er einer der ersten, die einen Tisch von solcher Form besassen. Jean Bérain war französischer Architekt, Zeichner und Ornamentstecher und wurde 1674 Kammer- und Kabinettzeichner von König Louis XIV. Er schuf Ornament- und Dekorationsmalereien, Entwürfe für Möbel und Goldschmiedearbeiten sowie sog. "cartons" für Tapisserien, gestaltete als Dekorateur Kulissen und Kostüme für Feste und Aufführungen, erfand Bühnenmaschinen und inszenierte "carrousels", zahlreiche Zeremonien, Maskeraden, Bälle, Theater-, Ballett- und Opernaufführungen und sonstige "divertissements". Für Angaben zu N. Sageot siehe Fussnote der Katalognr. 1109.

CHF 170 000 / 270 000 | (€ 175 260 / 278 350)

Verkauft für CHF 210 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr