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Lot 7002 - A155 Sammlungen - Samstag, 04. Dezember 2010, 10.00 Uhr

Bechstein, Ludwig. Eigenh. Manuskript, undatiert. 1 Bl. 8°, 1 ¼ S. beschrieben.- Am Unterrand etwas gebräunt.


Manuskript mit dem Titel ‚No. 6 Pfarrer prügeln einander, 1576'. Anekdotische Geschichte über zwei rivalisierende Pfarrer, die beide "am Feste der Aussendung des Heiligen Geistes" predigen wollten und sich unter der Kanzeltreppe eine Prügelei liefern, welche erst durch den Teufel in Gestalt eines Jagdhundes mit "pestilenzialischem Gestank" beendet wird. Mit kurzer Nachschrift von Reinhold Bechstein, dem Sohn des Autors. "Es geschah im Jahre 1576 am Feste der Aussendung des Heiligen Geistes, des Geistes der Liebe und Allversöhnung, dass der Kapellan (?) in der Hauptkirche zu Weimar die zweite Festtagpredigt halten wollte, aber der erste Geistliche an derselben wollte das nicht leiden aus welchen Gründen er es nicht wollte, weiss man nicht bestimmt, doch war jedenfalls der erste dieser Gründe der, dass der erste Geistliche, Dr. Mirus, selbst predigen wollte. Beide Pfarrer begegneten sich unter der Kanzeltreppe und begannen mit einander zu hadern und zu zanken, ebenso sehr zur Ergötzlichkeit als vielleicht und noch mehr zum grössten Aergerniss der versammelten andächtigen Gemeinde. Da keiner der beiden Pfarrer dem anderen den Vortritt auf die Kanzeltreppe lassen wollte, so geriethen beide einander in die Haare, erwischten einander beim Kragen, zerrten sich hin und her und schlugen weidlich auf einander los, wobei die Weiber laut kreischten und die Männer herbei eilten, die Streitenden auseinander zu bringen. Aber ehe dies noch gelang, fuhr der Teufel in Gestalt eines grossen Jagdhundes zwischen beide und schlug dem Doctor Mirus mit den Krallen [an] seiner Pfote in die Brust, wodurch der Kapellan frei wurde und dann verschwand Beelzebub mit einem pestilenzialischem Gestank. Ob hernach noch gepredigt worden ist und vielleicht über den Schrifttext 'Es war immer Zank unter den Hirten', ist nicht bekannt worden." Nachschrift: "Manuskript von Ludwig Bechstein. Ich verwerthete diese Aufzeichnung aus dem Nachlasse meines Vaters in meinem Deutschen Museum, Seite 347. Dr. Reinhard Bechstein."

CHF 500 / 800 | (€ 520 / 820)

Verkauft für CHF 660 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr