Sie haben noch kein Login?

Klicken Sie hier um sich zu registrieren »


Wenn Sie bereits registriert sind - Login:




Lot 7010 - A155 Sammlungen - Samstag, 04. Dezember 2010, 10.00 Uhr

Engel, Johann Jacob. Moralisierend rationalistischer Philosoph, Kritiker u. Dramatiker nach Vorbild Lessings u. Erzähler von nüchtern klarer Prosa. (1741-1802). Eigenh. Br. m. U., Berlin, 18. Nov. 1785. 1 Doppelbl. Gr.-8°, 1 ½ S. beschrieben, auf Bütten mit Wasserzeichen Posthorn im Wappenschild.


An den Kupferstecher Bause mit der Bitte, ein Porträt des Herzogs Leopold für eine Gedächtnisschrift über ihn zu stechen. "Theuerster Freund, Die Gesellschaft, deren Namen Sie auf inliegendem Zettel finden, hat mir eine Anfrage an Sie aufgetragen, die ich habe übernehmen müssen, ob ich gleich Ihre Antwort darauf von selbst errathen konnte. Sie werden in dem benannten Zettel finden, was man zum Angedenken des hoch. Herzogs Leopold vorhat und dass man eine Gedächtnisschrift auf diesen vortrefflichen Fürsten in Druck geben will. Von dieser Schrift hat man versprochen, dass sie mit Geschmack, selbst mit Pracht gedruckt werden soll: und beydes glaubt man nicht so ganz erfüllen zu können, wenn nicht ein Bause das Porträt des Prinzen in Kupfer zu stechen übernimmt. Ich soll also anfragen, mein theuerster Freund, ob Sie wohl dieses Portrait in Quartformat stechen wollten? Ob Sie es wohl gegen Osteren liefern könnten? Und was dafür bezahlt werden müsste? Da die Kosten dem Capital entzogen werden müssten, welches für die armen Kinder der sechsten Garnison gesammelt worden und welches noch bis izt so gar beträchtlich nicht ist, so wünscht man füglich einen so wohlfeilen Preis wie möglich und würde dafür den Künstler unter den vorzüglichen Contribuenten zu dem wohlthätigen Leopoldhefte mit aufführen. Das Portrait, welches die Herzogin Mutter hergeben will, soll nicht allein sehr ähnlich, sondern auch sehr gut gemalt seyn. Den Künstler, der es gemalt, kann ich bis izt noch nicht nennen, ich muthmasse aber auf Süssmilch [?]. Das Quartformat wird nicht das grösste seyn, und man verlangt nur ein Bild ohne Arme. Ich schreibe Ihnen blos das Begehren der Gesellschaft, ohne ein Wort hinzuzuthun, wodurch ich Sie zur Erfüllung desselben aufforderte oder anmahnte. Haben Sie die Güte, mir bald so zu antworten, dass ich Ihren Brief der Gesellschaft vorlegen könnte. Ihrer vortreffliche liebe Gattin und Ihrem angenehmen Julchen, das ich so gern einmal wieder sehen möchte, empfehlen Sie mich von Herzen und halten sich der unveränderlichen Hochachtung u. Freundschaft versichert…"

CHF 500 / 800 | (€ 520 / 820)

Verkauft für CHF 840 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr