TOMASELLO, LUIS
* 29.11.1915 La Plata, † 17.1.2014 Paris
Das Licht- und Schattenspiel, die Farbwahl und die damit einhergehende Erzeugung von Bewegung in geometrischen Motiven stehen im Fokus von Luis Tomasello künstlerischem Lebenswerk. Wie kaum ein anderer Künstler beherrscht er es, eine dynamische Beziehung zwischen seinem Werk, dessen Umgebung und dem Betrachter zu erzeugen. Luis Tomasello wird 1915 in eine aus Italien stämmige Familie in Argentinien geboren. Während der junge Tomasello seinen Vater in seinem Beruf als Zimmermann, Maurer und Maler unterstützt, erhält er zugleich Abendunterricht im Zeichnen. Immer tiefer wird die Leidenschaft für das künstlerische Schaffen, die ihn schliesslich dazu bewegt, 1932 an der Escuela Nacional de Bellas Artes Prilidiano Pueyrredón in Buenos Aires zu studieren. 1940 folgt das Studium an der Escuela Superior de Bellas Artes de la Nación Ernesto de la Cárcova. In dieser Lebensphase begegnet Tomasello den avantgardistischen Künstlern Emilio Pettoruti und Carmelo Arden Quin, die einen ausgeprägten Einfluss auf den damals noch jungen Künstler haben.
Eine Reise nach Paris in den 1950er Jahren veranlasst ihn, im Jahr 1957 in die französische Hauptstadt umzusiedeln. Hier schliesst er sich einem bereits grösseren Kreis lateinamerikanischer Künstler an. Die anfangs figurative Tendenz Tomasellos Werke wandelt sich allmählich in geometrische Abstraktion um. Darin finden sich erste kinetische Eigenschaften, in denen er eine Bewegung mittels visueller Effekte ausdrückt. So arbeitet der Künstler insbesondere mit einer aktiven Oberflächenstruktur und setzt sich dabei mit verschiedenen Formen und Farben auseinander, die einem flachen Medium eine Dynamik verleihen. In diesem Zusammenhang beginnen bei Tomasello auch das Licht und der Schatten eine tragende Rolle zu spielen, deren Einfluss auf die optische Wahrnehmung nicht unbedeutend ist. Eine herausragende Serie mit dem Namen "Atmosphère chromoplastique" entsteht, die seinen Durchbruch als Künstler markiert. Diese hervorragenden Werke werden neben zahlreichen Gruppenausstellungen, in Einzelausstellungen unter anderem im Museo Nacional de Bellas Arten in Buenos Aires (1962), im Musée National d’Art Modern in Paris (1976) sowie im Museum für zeitgenössisch Kunst in Madrid (1996) ausgestellt.
Indem für ihn die drei Elemente - das Werk selbst, seine Umgebung und der Betrachter - eine wichtige Rolle spielen und erst durch ihr Zusammenwirken einen virtuellen Raum entstehen lassen, wird Tomasellos Vorgehen häufig mit dem Minimalismus in Verbindung gebracht. Besonders die beiden Künstler Sol LeWitt und Donald Judd sind an dieser Stelle hervorzuheben, die sich mit den genannten Faktoren ebenfalls auseinandersetzen. Zugleich finden sich in Tomasellos Arbeit Eigenschaften der Op Art, in der durch abstrakte Farb- und Linienstrukturen eine Bewegung erzeugt wird. Luis Tomasellos Lebenswerk lässt hiermit auf eine facettenreiche künstlerische Laufbahn zurückblicken, in der der Künstler über den zweidimensionalen Ausdruck seiner Komposition hinausgeht und seinen Werken ein Stück weit Leben in Form von Bewegung einhaucht. Luis Tomasello stirbt am 17. Januar 2014 in Paris.
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office@kollerauktionen.chLUIS TOMASELLO
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LUIS TOMASELLO
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LUIS TOMASELLO
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