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Lot 1014* - A151 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 03. December 2009, 10.00 AM

TURRET CLOCK,Renaissance, Augsburg circa 1600. Gilt brass, exceptionally finely engraved on all sides. On a later pivoting base. The front with silver dial, engraved with Roman and Arabic numerals for hours and minutes, above a smaller dial with Roman numerals for the quarter hours. Alarm disc verso. Partly glassed sides. Fine verge escapement with striking on 2 bells. 15x15x35.5 cm. With base 23x23x42 cm.

Renaissance, Augsburg um 1600.
Vergoldetes, allseitig ausserordentlich fein graviertes Messing. Turmförmiges, architektonisch gestaltetes Gehäuse mit Kuppel-Abschluss, Galerien und zahlreichen Zierpfeilern, auf späterem, drehbarem Quadersockel mit Scheibenfüssen. Die Front mit silbernem Zifferblatt mit gravierten römischen und arabischen Ziffern für Stunden und Minuten, darunter kleineres Zifferblatt mit römischen Viertelstunden. Verso Weckerscheibe. Die Seiten teils verglast. Feines Spindelwerk mit Schlag auf 2 Glocken. 15x15x35,5 cm. Mit Sockel 23x23x42 cm.

Provenienz: Privatsammlung, Österreich. Als hervorragendste Form unter den Renaissance-Uhren muss die Türmchenuhr bezeichnet werden. In den Zentren der Uhrmacherei - insbesondere in Nürnberg, das in seiner führenden Rolle von Augsburg abgelöst wurde, aber auch in anderen Städten wie Strassburg oder Ulm - wurden Prunkuhren bereits in Serie hergestellt. Augsburg war während der Spätrenaissance wichtigster Lieferant für ganz Europa. Die Augsburger Türmchenuhren unterscheiden sich deutlich von den französischen Modellen, die zierlicher sind und meist ein Eigenwerk besitzen. Die Werke der etwas grösseren Uhren aus Augsburg sind wie bei Eisenuhren vertikal angeordnet, ursprünglich als Pfeilerwerke. Später wurden auch Platinenwerke benutzt, vor allem für komplizierte Automatenuhren. Die verschiedenen Geh-, Schlag-, Wecker- und Automatenwerke sind nicht mehr hintereinander gebaut, sondern befinden sich zwischen den Platinen neben- und hintereinander, auch rechtwinklig versetzt. Im Gesamtaufbau wie auch in den Details erscheint mit der Türmchenuhr ein neuer Uhrentyp, entstanden aus einer Vermischung von spätgotischer Eisenuhr und italienisch-französischer Renaissance-Uhr. Neben Dosen- und Türmchenuhren wurden Schmuck- und Prunkuhren als Monstranzuhren, Kruzifixuhren, astronomische Uhren und Automatenuhren in allen erdenklichen Fantasieformen gefertigt. Lit.: M. Bobinger, Kunstuhrmacher in Alt-Augsburg, Augsburg 1969; S. 53f. (hist. Angaben zur Entwicklung der Türmchenuhr). R. Mühe/ H.M. Vogel, Alte Uhren - Ein Handbuch europäischer Tischuhren, Wanduhren und Bodenstanduhren, München 1976; S. 23 (Abb einer Türmchenuhr).


CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)

Sold for CHF 42 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.