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Lot 1087 - A136 Furniture, Porcelain & Decoration - Wednesday, 22. March 2006, 10.00 AM

IMPORTANT CONSOLE "AUX AMOURS", Louis XV, probably after designs by F. CUVILLIES (François Cuvilliés, 1697-1768), Munich 1740/60. Finely carved wood with putti, female busts, musical instruments and cartouches, gilded and partly painted in lime green. The top marbled. 137x63x95 cm. Provenance: - Galerie Koller Zurich 6.6.2000 (lot. 1583). - from an important Swiss private collection.

Louis XV, wohl nach Entwürfen von F. CUVILLIES (François Cuvilliés, 1697-1768), München 1740/60.
Holz ausserordentlich fein beschnitzt mit Puttenreliefs, Frauenbüsten, Musikinstrumenten, Kartuschen, Blättern und Zierfries sowie vergoldet und teils lindgrün gefasst. Rechteckiges, geschweiftes, randprofiliertes und "en faux marbre" Blatt auf wellig ausgeschnittener Zarge mit markant geschweiften Stützen auf Bocksfüssen vor reich geschnitzter, vorgesetzter Zierwand. Die Seiten ebenfalls ausserordentlich fein gearbeitet. 137x63x95 cm.

Provenienz: - Auktion Galerie Koller Zürich am 6.6.2000 (Katalognr. 1583). - Aus einer bedeutenden Schweizer Privatsammlung. Hochbedeutende Konsole von perfekter Qualität und Eleganz. Die hier angebotene Konsole zeigt in exemplarischer Weise die eigenständige bayrische Hofkunst unter dem Kurfürsten Max Emanuel und dessen Nachfolger Carl Albrecht. Das Münchner Rokoko orientierte sich in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts fast ausschliesslich an Pariser Hofmöbeln, daher ist es nicht erstaunlich, dass zahlreiche Prunkmöbel der bedeutendsten Ebenisten jener Zeit - C. Cressent, A Gaudraux, B. van Risenburgh, P. Migeon oder P.F. Carel - noch heute Bestand der Münchner Residenz sind. Nach Vorlagen und Zeichnungen vom Wallonen F. Cuvilliés (1695-1768), der bereits ab 1716 für das Münchner Baubureau tätig war und in der 1720er Jahren in Paris bei F. Blondel eine Weiterbildung genoss, erlebte die bayrische Metropole einen künstlerischen Höhepunkt, dessen Erzeugnisse durch eine neugestaltete Formgebung, die ausserordentlich kräftige, sehr naturalistische Schnitzerei und nicht zulezt durch die Fassung der Kommoden und Sitzmöbelgestelle. Diese Fassung konnte je nach Raum verschieden sein; so war die Raumausstattung in der Münchner Residenz im sogenannten "Richen Zimmer" in rot/gold/weiss gefasst, währenddem in Amalienburg die Farben blau/gelb/silber Verwendung fanden. In den Entwürfen von F. Cuvilliés finden sich zahlreiche Elemente, welche bei der hier angebotenen Konsole anzutreffen sind; die ausserordentlich markante Formgebung mit dem sich nach unten verjüngenden Korpus und die bis ins letzte Detail gearbeiteten hinteren Eckstollen mit figuralen Motiven finden sich an einer Prunkkonsole aus den 1730er Jahren - wohl gefertigt von W. Miroffsky - und die heute Bestand der Münchner Residenz ist. Verschiedene Kommoden - im Erzbischöflichen Palais in München, im Metropolitan Museum in New York oder ebenfalls in der Münchner Residenz - weisen sehr ähnliche oder analoge Elemente auf. Das Voranstehen der ausserordentlich reich geschnitzten Zarge vor einer fast zentral vorgeschobenen, reich geschnitzten Stützwand wird in ähnlicher Weise an verschiedenen Konsolen der Münchner Residenz, welche in den 1730er Jahren nach Entwürfen von F. Cuvilliés ebenfalls von W. Miroffsky gefertigt wurden, sichtbar. Währenddem bei den erwähnten Konsolen die Reliefschnitzerei der Flächen aufgrund der reich durchbrochenen Elemente fehlt, finden sich bei den obig erwähnten Kommoden analoge Elemente mit den figürlichen Reliefdarstellungen und dem reichen Blattwerk. Es erscheint deshalb sinnvoll, die hier angebotene Konsole in ihrer raffinierten Konstruktion mit der fast zentral angesetzten Stützwand mehr in den Kontext der obig erwähnten Prunkkonsole der Münchner Residenz gesetzt werden und offenbart so die ausserordentlich innovative Formensprache des F. Cuvilliés, indem er sich von der klassischen Form des "Wandtisches" löste und eine "neues Ganzes" kreierte. Lit.: H. Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels - Spätbarock und Rokoko, München 1970; II, S. 168-182 (Abb. 434 und 435, die erwähnten Konsolen aus New York und München). B. Langer / A. von Württemberg, Die Residenz München II - die deutschen Möbel des 16. bis 18. Jahrhunderts, München 1996; S. 139f., S. 155-159 und S. 104-208 (die erwähnten Konsolen und Kommoden).


CHF 100 000 / 150 000 | (€ 103 090 / 154 640)

Sold for CHF 120 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.