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Lot 1268* - A153 Furniture, Porcelain & Decoration - Wednesday, 23. June 2010, 10.00 AM

PRINCELY SIDEBOARD "AUX BUSTES DE SPHINGES", known as a "commode a portes avec tiroirs a l'anglaise", Empire, stamped JACOB FRERES RUE MESLEE (cooperation between the brothers George II and Francois-Honore-George Jacob 1796-1803), Paris circa 1803. Flame Cuban mahogany in veneer. The front with two doors below a top drawer. Interior with 3 drawers. Exceptionally fine, matte and polished gilt bronze mounts and applications. "Bleu Turquin" top. 116x61x90 cm. Provenance: - Traditionally considered to be formerly part the collections of Prince Murat in Chateau Chambly, Oise. - From a European collection.

sog. "commode à portes avec tiroirs à l'anglaise", Empire, sign. JACOB FRERES RUE MESLEE (Zusammenarbeit der Brüder Georges II und François-Honoré-Georges Jacob 1796-1803), Paris um 1803.
Kubamahagoni gefriest und geflammt. Rechteckiger Korpus mit vorstehendem Blatt auf profiliertem Sockel mit gequetschten Kugelfüssen. Architektonisch gegliederte Front mit Doppeltüre und vorstehenden Eckstollen unter vorstehender Kopfschublade. Inneneinteilung mit 3 Schubladen. Ausserordentlich feine, matt- und glanzvergoldete Bronzebeschläge und -applikationen. "Bleu Turquin"-Platte. 116x61x90 cm.

Provenienz: - Der Überlieferung nach ehemals Bestand der Sammlungen von Prince Murat im Château Chambly, Oise. - Aus einer europäischen Sammlung. Hochbedeutende Anrichte von perfekter Qualität und Eleganz. Am 13. April 1796 überschrieb G. Jacob die florierende Firma seinen beiden Söhnen Georges II und François-Honoré-Georges. Die Zusammenarbeit der Gebrüder Jacob war nur von sehr kurzer Dauer und wurde durch den plötzlichen Tod von Georges II beendet. Die Werke der Jacob Frères gehören zu den elegantesten und innovativsten der Jahre um 1800. Die "Légèrte" der Formgebung, die neuen Dekorationen "à l'égyptien" oder "à l'antique", die perfekte Ausführung und die Verwendung von bestem Mahagoni-Furnier waren die Markenzeichen ihrer Arbeit. D. Ledoux-Lebard hält diesbezüglich Folgendes fest: "Ces qualités les classent parmi les plus belles productions de cette maison, et leur relative rareté, vu la brièvite de cette période, ajoute encore à leur intêret." in: Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 272-279 und 293f. In den "Expositions des produits de l'industrie française" jener Jahre erhielten die Brüder stets die höchsten Auszeichnungen, obwohl die Konkurrenz aus den bedeutendsten Kunsthandwerkern bestand. Trotz der Konkurrenz arbeiteten sie manchmal zusammen für die Paläste des angehenden Kaisers Napoleon und seine Entourage. Kaiserin Joséphine gab oft "ce qu'il y a de mieux" in Auftrag, und Napoleon erinnerte sich noch während seines Exils auf Sankt Helena mit Entsetzen an die horrende Rechnung der Jacob Frères. Nebst den Bonapartes war Madame de Recamier die wichtigste Kundin des Unternehmens, sie liess eine Vielzahl von Möbeln herstellen, die zu den bedeutendsten der Directoire-Epoche gehören. Joachim Murat, Sohn eines Gastwirtes, trat auf Wunsch seiner Eltern in den Priesterstand ein, musste die Ausbildung aber wegen seiner mangelnden Disziplin vorzeitig abbrechen. Er schlug eine militärische Laufbahn ein. Als äusserst begabter Offizier kämpfte er an der Seite von Napoleon Bonaparte und brachte am "13 Vendémaire die Kanonen der Salons in die Tuilerien. Später begleitete er Napoleon auf den Feldzügen nach Italien und als General auf den Expeditionen in den Orient. Als "Commandant de la Garde Consulaire" heiratete er im Januar 1800 Caroline Bonaparte, die Schwester des zukünftigen Kaisers Napoleon. Nach aufsehenerregenden Siegen bei Marengo (1800), über die napolitanischen Truppen in Rom (1801) und erfolgreichen Feldzügen gegen Österreich im Westen und Spanien im Osten (1801-1808) erhielt Murat den Titel "Grand Admiral et Prince de l'Empire" und 1808 die Krone von Neapel. Nach der Eroberung von Capri (1809) begann er zahlreiche politische und wirtschaftliche Reformen. Durch das Bündnis mit Talleyrand und Fouché bei Napoleon zeitweise in Ungnade gefallen, sicherte Murat sich seine Position nur mit den militärischen Feldherrenqualitäten, wegen denen ihn der Kaiser mit dem Russlandfeldzug betraute. Nach Siegen bei der Moskowa erlitten Murats Truppen eine Niederlage in Vinkow (1812) und später bei Leipzig. Zurück in Neapel, verbündete er sich kurzerhand mit Österreich, kämpfte 1815 wieder an der Seite Napoleons und verkündete die Unabhängigkeit Italiens. 1815 wurde er bei Tolentino von den österreichischen Truppen geschlagen, flüchtete nach Frankreich und versteckte sich nach der verheerenden Niederlage bei Waterloo auf Korsika. Beim Versuch, über Kalabrien wieder nach Italien zurückzukehren, wurde Prince Murat festgenommen und standesrechtlich erschossen. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 434 (biogr. Angaben).


CHF 25 000 / 45 000 | (€ 25 770 / 46 390)

Sold for CHF 30 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.