Louis XVI, das Porzellan Manufacture de Sèvres, die Bronzen Paris, um 1780.

Porzellan polychrom bemalt sowie matt- und glanzvergoldete Bronze. Ausladende, mit feinen Blumen bemalte Henkelvase mit breiter Lippe und kanneliertem Rundfuss auf Quaderplatte. H 30 cm.

Provenienz: Aus einer bedeutenden Pariser Sammlung. Ausserordentlich feines Paar von bestechender Qualität. Robert und Gilles Debois erhielten 1738 von der französischen Krone Startkapital und einen Trakt im Schloss von Vincennes, um eine Porzellanmanufaktur zu gründen. Das Schloss von Vincennes befindet sich südöstlich von Paris im Marne-Tal und zählt zu den am besten erhaltenen Festungsbauten Frankreichs. Es wurde unter Ludwig XIV. zum dritten königlichen Wohnsitz ausgebaut. Vor 250 Jahren, Ende August 1756, erfolgte der Umzug nach Sèvres, in ein grösseres Gebäude. Sèvres liegt in der Nähe des Versailler Schlosses und ist heute ein Vorort von Paris im Département Hauts-de-Seine. Das Areal in Sèvres, auf dem die neuen Gebäude auf Kosten Ludwig XV. errichtet wurden, wurde den Porzellanherstellern von Madame de Pompadour überlassen. Sie war eine der wichtigsten Auftraggeberinnen, und unter ihrem Einfluss gewann die Manufaktur an Bedeutung. Sie warb auch bekannte Künstler, wie den königlichen Maler François Boucher, als Maler und Modellmeister für die Manufaktur an. Die Porzellanhersteller dankten es ihr, indem 1756 eine Farbe nach ihr benannt wurde, das sogenannte "Rosé Pompadour". Es ist wie „Bleu du Roi“ eine der zarten Pastellfarben des Fonds, für die das Porzellan aus Sèvres berühmt wurde. Seit dem Umzug nach Sèvres war die französische Krone zu einem Viertel beteiligt, 1759 geriet die Manufaktur, die sich seit 1753 "Manufacture royale des porcelaines de France" nennen durfte, ganz in die Hände des Königs. In Folge der Französischen Revolution wurde sie 1790 verstaatlicht und befindet sich seitdem in staatlichem Besitz.