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Lot 1209* - A142 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 20. September 2007, 10.00 AM

IMPORTANT SKELETON CLOCK "L'HISTOIRE DE PSYCHE",Louis XVI, the dial signed KINABLE PARIS (Dieudonné Kinable, active circa 1790/1830), the painting on the dial signed J. COTEAU (Jean Coteau, Geneva 1740-1801 Paris), the enamel plaques attributed to A.L. GIRARDET (Abraham Louis Girardet, Le Locle 1772-1820 Paris), Paris circa 1790. Matte and polished gilt bronze and finely painted enamel plauqes in "beau bleu". The case decorated with bronze clouds, doves, flowers and leaves, set on a "Griotte Rouge" plaque. The 4 enamel plauqes painted with scenes from the life of Psyche. With an exceptionally finely painted enamel dial, 4 pierced hands, gilt anchor escapement striking the 1/2 hours on bell. Also with a fine bronze relief on the plinth and a fine pendulum in the form of a mask of Apollo. In a glass case. 44x15x69 cm. Provenance: - From a private collection in the South of England. - Sotheby's London 17.4.1964 (Lot No.76). - J.B. Diette collection, Paris. - Private collection, Basel. - Galerie Koller Zürich 17.3.2005 (Lot No.1243). - P. Izarn collection, Paris. - Private collection, England. A highly important and very rare clock.

Louis XVI, das Zifferblatt sign. KINABLE PARIS (Dieudonné Kinable, tätig um 1790/1830), die Zifferblattmalerei sign. J. COTEAU (Jean Coteau, Genf 1740-1801 Paris) , die Emailplaketten A.L. GIRARDET (Abraham Louis Girardet, Le Locle 1772-1820 Paris) zuzuschreiben, Paris um 1790.
Bronze matt- und glanzvergoldet sowie fein bemalte Emailplaketten, teils in sog. "beau bleu". Mit Bronzewolken beschmücktes Uhrgehäuse mit Friedenstauben, Blumen und Blättern, auf feinen Rechteckstützen mit perlstabbeschmückter "Griotte Rouge"-Platte auf gequetschten Kugelfüssen. Die 4 Emailplaketten bemalt mit Szenen aus der Vita der Psyche: "Psyche wird von Zephir entführt", "Psyche im Bad", "Psyche und Cupido" und "Psyche in der Unterwelt". Ausserordentlich fein bemaltes Emailzifferblatt mit arabischen Minuten- und römischen Stundenzahlen sowie Sekunden und Datum. 4 teils fein durchbrochene Zeiger. Vergoldetes Ankerwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Feines Bronzerelief mit Amoretten im Sockel und ausserordentlich feiner Pendel in Form eines Apollomaskarons. In Glassturz. 44x15x69 cm.

Provenienz: - Aus einer südenglischen Privatsammlung. - Auktion Sotheby's London am 17.4.1964 (Katalognr. 76). - Sammlung J.B. Diette, Paris. - Privatsammlung, Basel. - Auktion Galerie Koller Zürich am 17.3.2005 (Katalognr. 1243). - Sammlung P. Izarn, Paris. - Privatbesitz, England. Hochbedeutende, als "Rarissima" zu bezeichnende Pendule von perfekter Qualität und Eleganz. Psyche war eine Königstochter von so aussergewöhnlicher Schönheit, dass jeder sie bewunderte und dabei die Verehrung der Schönheits- und Liebesgöttin Venus vernachlässigte. Wütend über diese Schmach befahl Venus ihrem Sohn Amor, das Mädchen in einen hässlichen Mann verliebt zu machen. Doch Amor verliebte sich selbst in die schöne Psyche und liess ihre Eltern durch einen Orakelspruch Apollos weissagen, sie müssten ihre Tochter für eine Hochzeit kleiden und sie zu einer einsamen Bergspitze bringen, wo sie von einem Dämon entführt und geheiratet würde. Trotz der Trauer wagen die Eltern nicht, sich dem Spruch zu widersetzen, und brachten Psyche, prächtig gekleidet, auf die Bergspitze. Entführt wurde sie aber von Zephyr, dem sanften Westwind, der in einen prächtigen Palast brachte. In der folgenden Nacht gesellte sich Amor unerkannt als Bettgenosse zu ihr, verbot ihr aber, ihn anzusehen. Psyche erlebte mit Amor viele glückliche Stunden und wollte ihren Schwestern davon erzählen. Amor erlaubte den Besuch und liess die Schwestern von Zephyr zu ihr bringen. Die Mädchen waren bald erfüllt von Eifersucht auf Psyches Glück und redeten ihr ein, ihr Liebhaber sei gewiss der böse Dämon, wie ja das Orakel geweissagt hatte. Psyche konnte ihre Neugier und Angst nicht länger zügeln. Eines Nachts ergriff sie eine Öllampe und einen Dolch und trat ans Bett des schlafenden Amor, um den vermeintlichen Dämon zu töten. Doch als das Licht auf den wunderschönen Amor fiel, erkannte die genarrte Frau den Gott. Vor Bewunderung und Schrecken ganz starr achtete Psyche nicht auf die Lampe - ein Tropfen heisses Öl fiel auf die entblösste Schulter Amors und weckte ihn. Vom Vertrauensbruch enttäuscht entfloh er und liess die verzweifelte Psyche allein zurück. Lange Zeit suchte die junge Frau vergeblich nach ihrem Liebsten, doch niemand half ihr - aus Furcht vor der eifersüchtigen Venus. Schliesslich suchte Psyche Rat bei der Liebesgöttin selbst. Venus willigte ein, ihr zu helfen - unter der Bedingung, dass Psyche drei Aufgaben erfüllte. In ihrem Unglück erklärte sich Psyche einverstanden. Als erstes sollte sie binnen Tagesfrist einen Haufen Gerste, Weizen, Hirse, Mohn, Erbsen, Bohnen und Mais sortieren. Mit Hilfe der Ameisen, die Mitleid der armen Psyche hatten, gelang die Aufgabe. Als zweites sollte sie Flocken vom Fell der Schafe mit den goldenen Vliesen stehlen - eine Aufgabe, an der schon grössere Helden gescheitert waren. Psyche war verzweifelt und wollte sich in einen Fluss stürzen. Der Flussgott half ihr jedoch und gab ihr einen guten Rat. Die Schafe seien zwar den ganzen Tag über bösartig und tötetn jeden Sterblichen, der sich ihnen nähere, doch seien müde und träge in der Nacht. Wenn sie sich zum Fluss begäben, um ihren Durst zu stillen, blieben immer einige Flocken an den Büschen hängen. Diese solle Psyche sammeln und der Venus bringen. Dankbar folgte die junge Frau dem Rat des guten Flussgottes und brachte der erstaunten Venus die geforderten Flocken. Als Nächstes verlangte die Göttin der Liebe einen frischen Trunk aus einer sehr speziellen Quelle - aus der von Drachen bewachten Quelle, die den Fluss Styx in der Unterwelt speiste. Nicht mal die Götter wagten es, sich der Quelle zu nähern. Erneut verlor Psyche in Anbetracht der Ungeheuerlichkeit der Aufgabe ihren Mut. Dieses Mal war es Jupiters Adler, der zur Hilfe eilte, und so gelang auch diese Tat. Der Zorn der Venus war indes nicht im Mindesten besänftigt. Eine weitere "Bitte" hatte sie. Psyche sollte erneut in die Unterwelt steigen, Proserpina aufsuchen und sie um eine Schönheitssalbe bitten. Wiederum erfüllte Psyche die Aufgabe. Auf dem Rückweg öffnete die Neugierige das versiegelte Fläschchen und fiel von dem betäubenden Geruch in einen todesähnlichen Schlaf, aus dem sie nicht mehr erwachte. Amor, der es längst bereute, Psyche verlassen zu haben und auf der Suche nach ihr war, fand die Schlafende und weckte sie durch die Berührung der Liebsten mit seinen Flügeln. Der Göttervater selbst hatte nun Erbarmen mit dem bezaubernden Paar und sprach ein Machtwort. Als "Strafe" für das ungebührliche Verhalten und um den Streichen und der jungendlichen Flatterhaftigkeit Amors ein Ende zu setzen - auch Jupiter war des Öfteren Opfer von den Liebespfeilen geworden - müsse Amor sich verheiraten, die freie Wahl der Braut sei ihm gestattet. Natürlich wählte Amor seine Psyche und feierte mit ihr eine rauschende Hochzeit, an der sämtliche Götter teilnahmen. Psyche wurde so unsterblich und erhielt ihren Platz im Olymp. D. Kinable führte sein Atelier im Palays Royal Nr. 131, wo er während der letzten Dezennien des 18. Jahrhunderts tätig war. Seine eigentliche Spezialität waren Prunkpendulen "en portique", "en lyre" und "en squelette", die er vor allem für den Pariser Hofadel fertigte. Zwischen 1795 und 1805 erwarb er 21 Gehäuse in Lyrenform aus Sèvres-Porzellan. Kinable arbeitete vor allem mit den "emailleurs" J. Coteau und mit L. Dubuisson zusammen und schuf die wohl elegantesten Uhren der Louis-XVI-Epoche. Kinables Signatur findet man zusammen mit jener des Emailleurs Dubuisson an einer reich verzierten, prächtigen Lyra-Pendule mit Sockel und Lyra aus Sèvres-Porzellan, Bestand der Sammlung Hodgkins in London - ein nahezu identisches Stück wird im South Kensington Museum aufbewahrt. Kinables Name erscheint auch an einer Stutzuhr aus weissem Marmor und Bronze, mit reichen Emaileinlagen und Miniaturmalerei, die im April 1918 bei Lepke in Berlin versteigert wurde. J. Coteau erhielt den Titel "maître-peintre-émailleur" an der Académie de Saint-Luc in Genf. In den späten 1760er Jahren zog er nach Paris, wo er in der Rue Poupée sein Atelier installierte. Bald hatte er sich einen Namen als herausragender Emailmaler gemacht und fertigte die wohl bedeutendsten und akkuratesten Zifferblätter seiner Zeit. Er entwickelte ein neues Verfahren, das es ihm ermöglichte, mit Goldlegierungen auf Porzellanfond zu malen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass er auch für die königliche Manufacture de Sèvres arbeitete. Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1995; S. 339 (biogr. Angaben zu Kinable), S. 103 und 342 (Abb. zweier Skelettpendulen mit Zifferblättern von J. Coteau). Les Arts 1909, S. 14f. (Abb. 89, die Pendule aus der Hodgkins-Sammlung). F.J. Britten, Old Clocks and Watches, London 1904, S. 410 (Abb. der Pendule aus dem South Kensington Museum). Versteigerungskatalog Lepke, Berlin 1918 (Nr. 1802, 111 und Abb. 10, die Stutzuhr). Thieme/Becker, Leipzig 1999; 7/8, S. 551 (biogr. Angaben zu J. Coteau).


CHF 250 000 / 450 000 | (€ 257 730 / 463 920)

Sold for CHF 360 000 (including buyer’s premium)
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