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Lot 1325* - A143 Furniture, Porcelain & Decoration - Thursday, 06. December 2007, 10.00 AM

WORK TABLE,Louis XVI, attributed to G. MAGGIOLINI (Giuseppe Maggiolini, Parabiago 1738-1814), Milan circa 1800. Tulipwood, rosewood and various precious woods and "Traforato" finely inlaid with lyre motif, flutes, branches, masks, cartouches, scrolls and reserves. With 1 drawer each side. 64x46x76 cm. Provenance: from an English collection. In almost untouched condition and with an attractive old patina

Louis XVI, G. MAGGIOLINI (Giuseppe Maggiolini, Parabiago 1738-1814 Mailand) zuzuschreiben, Mailand um 1800.
Rosenholz, Palisander, diverse Edelhölzer und sog. "Traforato" ausserordentlich fein eingelegt mit Lyra, Flöten, Zweigen, Maskaronen, Kartuschen, Voluten und Reserven. Rechteckiges, randprofiliertes Blatt auf gerader Zarge mit sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen. Seitlich je 1 Schublade. 64x46x76 cm.

Provenienz: Aus einer englischen Sammlung. Ausserordentlich feiner Tisch in nahezu unberührtem Erhaltungszustand und schöner, alter Patina. Seit den ersten Dezennien des 18. Jahrhunderts erlebte das lombardische Kunsthandwerk eine neue Blüte. Die zentrale Lage der Region liess verschiedene Einflüsse aus Frankreich, Ligurien und Venedig zusammenschmelzen und sich zu einem "neuen Ganzen" weiterentwickeln. Der eigentliche Höhepunkt dieser Entwicklung ist mit G. Maggiolini in Verbindung zu bringen. Bereits als junger Mann war er als geschickter Kabinettmacher für sein ausserordentliches Talent in der Region bekannt. Der Entwerfer und Maler Giuseppe Levati betraute ihn 1765 mit der Herstellung einer von ihm entworfenen Kommode für den Marchese Litta. Das war der Anfang einer sehr erfolgreichen und fruchtbaren Zusammenarbeit, die G. Maggiolini zahlreiche Aufträge des Mailänder Hofes einbrachte, und die Etablierung seines Rufes als "primo ebenista della regione". Die ersten Arbeiten für den Mailänder Hof - die Lombardei gehörte damals zu Österreich und wurde von einem Sohn von Maria Theresia regiert - übertrug man ihm 1771 anlässlich der Hochzeit des Grossherzoges Ferdinand. Kurz darauf wurde er zum "intarsiatore delle LL.AA.RR" ernannt und fertigte für den Palazzo Ducale einige Parketts, die Maggionlinis Kühnheit und Fantasie offenbarten, und zahlreiche Möbel, alles im Auftrag der regierenden Familie. Für die "Modernisierung" des alten Palastes von Mailand arbeitete er mit Künstlern wie Andrea Appiani, Giocondo Albertolli und dem bereits genannten Giuseppe Levati zusammen, die ihm zahlreiche Entwürfe für seine umfangreiche und fantasievolle Produktion lieferten. Von da an sicherte eine Folge grosser höfischer Aufträge Maggiolinis Wohlstand, trotzdem verliess er nie das heimatliche Dorf, wo sich seine Werkstätte befanden. Mit der napoleonischen Herrschaft begann sein Stern zu sinken. Auch die neue Regierung betraute ihn mit verschiedenen Aufträgen, doch seine Kunst war zu stark mit dem "Ancien Régime" verbunden: Sie entsprach nicht mehr dem Geschmack und den Vorstellungen des vom Kaiser eingeführten neuen Stils. Mahagoni und vergoldete Bronzebeschläge kamen in Mode, und Maggiolinis hervorragende Einlegearbeiten verloren ihre Bedeutung. Nach seinem Tod 1814 übernahm der Sohn Carlo Francesco die Werkstatt, die zuweilen bis 30 Arbeiter beschäftigt hatte. Zwanzig Jahre später trat Maggiolinis Lieblingsschüler Cherubino Mezzanzanica die Nachfolge an. Beide waren begabte Intarsiatoren und setzten das Werk Maggiolinis fort, jedoch ohne dessen Grösse zu erreichen. Lit.: A. Gonzales-Palacios, Europäische Möbelkunst - Italien 16.-18. Jahrhundert, Mailand 1975; S. 85-88 (biogr. Angaben). W. Terni de Gregory, Vecchi mobili italiani, Mailand 1985; S. 194-208 (biogr. Angaben).


CHF 45 000 / 75 000 | (€ 46 390 / 77 320)

Sold for CHF 60 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.