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Lot 1324* - A144 Furniture, Porcelain & Decoration - Monday, 17. March 2008, 10.00 AM

PAIR OF ATHENIENNES,late Empire, after designs by C. PERCIER (Charles Percier, 1764-1838) and P. FONTAINE (Pierre F.L. Fontaine, 1762-1853), in the style of JACOB FRERES RUE MESLEE Paris, 19th century Burl elm veneer. With 3 winged caryatids and bowl, set on a three-sided plinth. D 42 cm, H 100 cm. Provenance: from a French collection

spätes Empire, nach Vorlagen von C. PERCIER (Charles Percier, 1764-1838) und P. FONTAINE (Pierre F.L. Fontaine, 1762-1853), in der Art von JACOB FRERES RUE MESLEE (Zusammenarbeit von George II. und François Honoré Georges Jacob zwischen 1798 und 1803), Paris, 19. Jh.
Ulmen-Wurzelmaser gefriest und vergoldete Bronze. Rundes, randprofiliertes Blatt auf gerader Zarge, mit 3 durch feine Palmettengalerie verbundenen, geflügelten Karyatidenstützen mit Schale an 3 feinen Ketten, auf Tatzenfüssen mit eingezogenem Dreisockel. Im Blatt zylindrischer Behälter mit abnehmbarem Deckel. In der Zarge 3 Schubladen mit Springfedermechanismus. D 42 cm, H 100 cm.

Provenienz: Aus einer französischen Sammlung. Ausserordentlich seltenes Paar von bestechender Qualität und Eleganz. Auf Tafel 23 des berühmten "Receuil de Décorations intérieures" von Percier und Fontaine aus dem Jahr 1812 ist ein in der Grundstruktur nahezu identisches Guéridon abgebildet und mit folgender Legende versehen: "Petite table de travail enfermant une cassolette exécutée pour Madame Mxxx à Paris" - es handelte sich hierbei um die Gattin des General Moreau. Ein sehr ähnlicher Tisch ist heute Bestand der Sammlungen des Château de Fontainebleau (Inventarnr. F 23c) und soll im Besitz des "premier consul" gewesen sein. Ein Paar analoger Tische befand sich in den Sammlungen des Marquis de Brion und wurde am 9.6.1914 (Katalognr. 382) in Paris verkauft. Ein weiteres Paar wurde am 13.12.1995 (Katalognr. 117)ebenfalls in Paris verkauft und eine nahezu identische Athenienne Christie's Paris am 24.6.2202 (Katalognr. 223). Ab 1796 legten Pierre F.L. Fontaine und Charles Percier die Formen der tonangebenden Pariser Gesellschaft fest. 1797 richteten sie verschiedene Räume für Napoleon (damals noch General) und Josephine ein. Die Ausbildung absolvierten die beiden Architekten an der "Académie Royale d'Architecture". Ein mehrjähriges Stipendium führte sie nach Rom, wo Percier 1786-1791 mit archäologischer Akribie Bauten und Grotesken-Dekorationen der Antike und Renaissance studierte und zeichnete. Mit Tausenden von Blättern und Skizzen in seiner Mappe und stets mit dem italienischen Seicento beschäftigt kehrte er über Florenz, Mantua und Genua 1791 nach Paris zurück. In den Jahren darauf arbeitete er als Bühnendekorateur für Oper und Schauspiel und stattete vor allem römische Tugendspektakel im antiken Stil aus. Seine Erfolge in diesem Genre verschafften ihm ab 1796 die ersten Aufträge für Innendekorationen bei Financiers, Heereslieferanten, Generälen und Schauspielern, welche die neue Gesellschaft des Directoire bildeten. Nach dem ersten Auftrag von Napoleon wurden Fontaine und Percier 1799 die offiziellen Architekten des Ersten Konsuls Bonaparte. Fontaine hatte unter Kaiser Napoleon die Stelle des ersten Hofarchitekten inne und behielt seinen Posten auch während der kommenden "politischen Wechselbäder". Er fungierte als Chef der Obersten Baubehörde und des Hofbauamtes während der Regierungszeit von Louis XVIII, Charles XX, Louis-Philippe und diente auch noch der Zweiten Republik bis zu seinem Tod 1853. Am 13. April 1796 überschrieb G. Jacob die florierende Firma seinen beiden Söhnen Georges II und François-Honoré-Georges. Die Zusammenarbeit der Gebrüder Jacob war nur von sehr kurzer Dauer und wurde durch den plötzlichen Tod von Georges II beendet. Die Werke der Jacob Frères gehören zu den elegantesten und innovativsten der Jahre um 1800. Die "Légèrte" der Formgebung, die neuen Dekorationen "à l'égyptien" oder "à l'antique", die perfekte Ausführung und die Verwendung von bestem Mahagoni-Furnier waren die Markenzeichen ihrer Arbeit. D. Ledoux-Lebard hält diesbezüglich Folgendes fest: "Ces qualités les classent parmi les plus belles productions de cette maison, et leur relative rareté, vu la brièvite de cette période, ajoute encore à leur intêret." in: Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 272-279 und 293f. In den "Expositions des produits de l'industrie française" jener Jahre erhielten die Brüder stets die höchsten Auszeichnungen, obwohl die Konkurrenz aus den bedeutendsten Kunsthandwerkern bestand. Trotz der Konkurrenz arbeiteten sie manchmal zusammen für die Paläste des angehenden Kaisers Napoleon und seine Entourage. Kaiserin Joséphine gab oft "ce qu'il y a de mieux" in Auftrag, und Napoleon erinnerte sich noch während seines Exils auf Sankt Helena mit Entsetzen an die horrende Rechnung der Jacob Frères. Nebst den Bonapartes war Madame de Recamier die wichtigste Kundin des Unternehmens, sie liess eine Vielzahl von Möbeln herstellen, die zu den bedeutendsten der Directoire-Epoche gehören. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 434 (biogr. Angaben zu Jacob Frères) und S. 863-874 (biogr. Angaben zu Weisweiler). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 623-626 (biogr. Angaben zu Weisweiler). J. Nicolay, L'art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 475/476 (biogr. Angaben zu Weisweiler). A. Pradère, Die Kunst des französischen Möbels, München o.J.; S. 389-403 (biogr. Angaben zu Weisweiler).


CHF 120 000 / 180 000 | (€ 123 710 / 185 570)

Sold for CHF 144 000 (including buyer’s premium)
All information is subject to change.